Volltext: 'Vitaspatrum', dt. / Nürnberger 'Vitaspatrum'-Bearbeitung – Nürnberg, STN, Cent. IV, 18

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der Arbeit mit. Gehilfen werden nur in den seltensten 
Fällen verwendet, und auch da nur in ganz beschränkter 
Anzahl, mehr wie 5 überhaupt nicht. 
Ebenso wie mit der Herstellung von Bleistiften be- 
fassen sich diese kleinen Produzenten mit der Fabrikation 
von Farbstiften; dann pflegen sie auf ihren Aushänge- 
schildern und sonst sich als „Blei- und Farbstift-Fabri- 
kanten“ zu bezeichnen. 
Wie ist es nun aber bei den oben dargelegten 
Fabrikationsverhältnissen möglich, dass jene Kleinbetriebe 
Abnehmer für ihre Produkte finden? Wie ist dies vor 
allem möglich, nachdem doch die Grossindustrie Fabrikate 
liefert, die bei bedeutend besserer Qualität doch nur 
wenig teurer sind? 
Die Bleistiftmacher liefern ihre Fabrikate meist an 
Nürnberger Kaufleute und zwar gTr0SSeN Teils an die 
Sog. Manufakturwarenhändler oder Manufakturisten; da 
werden sie überall neben grösseren Massen anderer Waren 
versandt, so z. B. bei Notizbüchern, Wandkalendern, Brief- 
mappen, Schreibzeugen und dgl. mehr. Es sind dies 
lauter Gegenstände, bei denen der Bleistift nur die 
Nebensache, nur ein Anhängsel bildet, auf das kein 
Gewicht gelegt wird. Man findet so oft bei sonst ganz 
ordentlich und solid gearbeiteten Schreibmappen und dgl. 
wirklich ganz schlechte Bleistifte, mit denen gar nichts 
anzufangen ist. 
Diese Kaufleute, die jene Produkte in die Welt ver- 
senden, sehen vor allen auf die Billigkeit der Stifte, denn 
auf keinen Fall soll ihr Gesammt-Produkt verteuert werden, 
grösstmöglichste Billigkeit ist der Hauptgrundsatz, 
Die Bleistiftmacher arbeiten stets auf Bestellung seitens 
der Kaufleute, — ganz so, wie wir es in der 1. und 2, 
Periode als die Regel kennen gelernt haben. Trotzdem 
liegt auch jetzt keine hausindustrielle Beschäftigung vor, 
oO sehr auch der Name „Heimarbeiter“, den sich jene
	        
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