Volltext: Programm für den Bau und Betrieb einer Städt. Regie-Straßenbahn in Nürnberg - Fürth sowohl ohne als mit Rücksichtnahme auf den Ankauf des alten Betriebsnetzes der Nürnberg-Fürther Straßenbahngesellschaft

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und ihrer fadenscheinigen Sucht, sich als Märtyrer aufzuspielen. 
Es wäre recht interessant und dankenswert, wenn der hochlöb— 
liche Magistrat einmal Erhebungen aus den Akten anstellen 
ließe, welche enorme Summe „Treu und Glauben“ zugunsten 
der Straßenbahngesellschaft direkt und indirekt dem Stadtsäckel 
int Verlaufe der letzten 20 Jahre schon gekostet haben, und zwar 
für Dinge, zu denen die Stadt weder auf Grund des alten noch 
auf Grund des neuen Vertrages irgendwie verpflichtet war. 
Leicht möglich, daß man einige Regie-Straßenbahnlinien davon 
Jäülfe bauten können! 
Artikel IV. 
Fehler des Magistrats, seines Keserenten und der städtischen 
ßauabteilung in der Beurteilung und Auffassung der 
hiesigen Straßenbahnangelegenheiten. 
Gegenüber der erschreckenden Thatenlosigkeit der alten Stra— 
zenbahngesellschaft in Bezug auf die weitere Ausdehnung des hie— 
igen Straßenbahnnetzes muß der Ingenieur, der auf Grund des 
magistratischen Ausschreibens engagiert werden soll, ein Mann 
kräftigsterInitiative sein, der mit seinem Technikerstab 
die alte Straßenbahngesellschaft quantitativ und qualitativ über— 
rrifft. Was die Stadt in solchem Falle an Personalexigenz aus— 
gibt, kommt ihr auf anderer Seite zehnfach wieder ein. In 
Straßenbahnangelegenheiten hat es nämlich bisher im Rathause, 
vas die Erweiterung des alten Netzes betrifft, ganz gewaltig 
an geeigneter Initiative gemangelt. Bei den Verhandlungen 
mit Unternehmergesellschaften ist man zu schroff vorgegangen. 
Wir glauben beispielsweise nicht, daß wir beim städt. Betrieb je— 
mals für gewisse Tageszeiten den 5 Pfennigtarif erleben werden, 
zen man den Unternehmern damals so strikte zugemutet hat. 
Speziell unser städtisches Bauamt hat lange zugeschaut, 
wie sich ganze Stadtteile im Bedürfnis nach neuen Straßenbahn— 
inien förmlich verzehren. Wie es aber endlich, der Not gehor— 
chend, nicht dem eignen Triebe, sich zur Ausarbeitung einer Stra— 
ßenbahnlinie veranlaßt sah, hatte man diese Linie zum Teil auf 
inen unbebauten grünen Wiesenweg, die äußere Ziegelgasse, 
hinausprojektiert, trotzdem sehr frequente Straßen vorberechtigt 
in Frage gekommen wären. Der Mangel an Initiative wird 
aber am deutlichsten damit illustriert, daß das städtische Bauamt 
die vorgebrachte und nun genehmigte Linie außer allem Zusam— 
nenhang mit der zukünftigen Ausgestaltung des hiesigen Stra—
	        
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