Volltext: Eppelein von Gailingen, und was sich seiner Zeit mit diesem ritterlichen Eulenspiegel und seinen Spießgesellen im Fränkischen zugetragen

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Wie Eppelein heiratet, von den Nürnbergern ein Brautgeschenk 
verlangt, und was drauf erfogie bis der Eppelein über den Main 
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Um diese Zeit kam dem Eppelein das Heiraten an, 
und da der Wurmsteiner eine Schwester hatte, die schön, 
lustig und sonst hoch gemutet war, nahm sich Eppelein 
vor, sie zur Frau zu begehren. Als er sie nun fragen 
ließ, ob sie geneigt sei, war die Antwort: „Er gefiele ihr 
allerwegen, sie wolle ihm auch sein bisheriges Leben nicht 
verargen, aber nunmehr müßt' er's aufgeben, denn sei 
sie doch keinen Tag sicher, er möchte umkommen und sie 
zur Witwe machen. Er sollte also von seinen Aben— 
teuern ablassen und vor allem mit den Nürnbergern für 
alle Zeit Frieden machen. Die ließen ihm ja wohl gerne, 
was er ihnen abgenommen, wenn sie nur für die Zukunft 
sicher wären. Wenn er ihr nun bewiese, daß er mit dem 
Frieden ernst meine, so sei weiters nichts im Wege. 
Da sagte Eppelein lachend zu ihrem Bruder, der 
ihm die Nachricht brachte: „Da sieht man die Weiber! 
Mein Ruhm gefällt ihr, jetzt aber soll ich von meinen 
Thaten ablassen, als ob ich dann noch den Ruhm be— 
hielte, wegen dessen sie mir geneigt ist. Was bin ich 
uͤnd was hilft mir alles, wenn ich zum Lamm werde? 
Der Hohn des Volkes wird mir und das Schlimmste 
steht mir bevor! So denkst du wohl auch. Nun hilft 
nichts, als daß ich lustigen Schimpf mach' und ein Zeichen 
schäff', als seien die zu Nürnberg mir geneigt worden 
und als gäben sie mir ein Hochzeitgeschenk. Glaubt sie's, 
ist's gut, wo nicht, so hab' ich meinen Kopf und laß sie 
fahren.“ 
Sagte der Wolf, „sie würde es kaum glauben. Er 
mög' aber nur thun, was er vorhabe.“
	        
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