Metadaten: Programm für den Bau und Betrieb einer Städt. Regie-Straßenbahn in Nürnberg - Fürth sowohl ohne als mit Rücksichtnahme auf den Ankauf des alten Betriebsnetzes der Nürnberg-Fürther Straßenbahngesellschaft

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genommen wird. Da hört man nur den Geldbeutel der Herren 
Atktionäre sprechen, niemals ist von den seit Jahren schmählich mit 
Füßen getretenen Verkehrsinteressen des Publikums die Rede. 
Hanze große und reichbevölkerte Stadtteile sind für den Straßen— 
hahnverkehr heute noch nnerreichbar. Wir behaupten, es fehlt 
heim juristischen Magistratsreferat in Straßenbahnfragen am 
wünschenswerten Verständnis und Mitgefühl für die dringenden 
Lerkehrsinteressen des Publikums, denn sonst hätten schon die 
früheren Verhandlungen mit verschiedenen Unternehmergesell— 
schaften nicht so gar kläglich im Sande verlaufen können. Wenn 
nan von Anderen Dinge verlangt, die Niemand zu erfüllen ver— 
nag, so ist dies eben auch ein Beweis eines Mangels an Ver— 
ständnis für die dringenden Verkehrsbedürfnisse des Publikums, 
ind kein juristischer Ruhm. 
Artikel V. 
Umsteigeverkehr zwischen dem alten und neuen Netz. — 
die für Nürnberg passende radial-transversal kombinierte 
zᷣtraßenbahn⸗Betriebsart. — Situation und grundlegende 
Gesichtspunkte für Projektierung eines neuen Netzes. 
Unsere früheren Ausführungen enthalten genug Anhalts— 
bunkte dafür, wie gering die Drohung der Straßenbahngesell— 
schaft wegen Verweigerung der Anerkennung von Umsteige— 
billeten einzuschätzen ist. In Wirklichkeit wird später, wenn 
das neue Netz oder ein Teil desselben erst da ist, diese Drohung 
in ein „Nichts“ zerfließen, und es wird die Straßenbahngesell— 
schaft seinerzeit vielleicht recht froh darum sein, wenn sie wegen 
ihrer heutigen unüberlegten Drohung von Niemandem beim 
Worte genommen wird, weil es den Ast absägen hieße, auf dem 
sie selber sitzt. Dieser Drohung wegen die Flinte ins Korn zu 
werfen und seitens der Stadt die Aufstellung des Programms 
eines neuen Netzes zu unterlassen, bezw. das neue Netz allein vom 
borherigen Ankauf des bestehenden Straßenbahninsktuts ab— 
hängig machen zu wollen, wäre ein geradezu unverzeihlichert 
Fehler. 
Was kann denn für die anfänglichen Betriebsmonate der 
tädtischen Regiebahn schlimmsten Falles zu befürchten sein? Doch 
nicht mehr, als daß man für den Fall, wo mit der Benützung 
des alten oder neuen Netzos zur Erreichung eines bestimmten 
Zieles allein nicht auszukommen ist, zwei Mal 10 Pfennige Fahr— 
geld zu entrichten haben wird. Das größte Unglück wäre dies
	        
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