38 Arosa und mein Bergleben.
yeziert und ihrem Kennerblick nach auch ge-
schminkt ist. Das Notenpult fällt. Lachend
fliegt das Tanzpärchen weiter. Der gekränkte
Rinaldo wird doch keine Vergeltung üben? Die
Freude stimmt mich wehmütig, und ich schleiche
mich ins Stübchen hinauf. Mitleidige Töne
eilen mir nach und wiegen mich in schöne
Träume ein. Ich bin daheim. Im blumigen
Gärtchen sehe. ich in zwei glückstrahlende Augen
ınd zwei Kinder umschlingen mich mit ihren
weichen Ärmchen und jubeln: Papa!
Nach Tisch sitzen wir gern bei einem
Schälchen Mocca auf der Veranda. Und so
beobachtet sich die Hotelgesellschaft. unterein-
ander, dass da recht munter geklatscht wird.
Die Damen stehen darin natürlich oben an und
sind für die Herren tonangebend, die ihnen willig
folgen. Da wird von der dunklen Französin,
Jeren lebhaftes Naturell eine südliche Heimat
verrät, und die gestern angekommen ist, erzählt,
dass sie ein ganzes Juweliergeschäft mit sich
herumtrage und ihr Haar nur deshalb so ins
Gesicht hineinfallen lasse, damit die Glut der
Augen noch tiefer hervorleuchte, erzählt, dass
sie das weisse Liliputhündchen auch während
les Essens auf dem Schosse liegen habe,
geforscht, wer eigentlich ihr Begleiter sein
möchte u. a. m. dann spielt sich die Unterhaltung