fullscreen: Verwaltungsbericht der Stadt Nürnberg des Jahres 1919 (1919,1 (1920))

Wohlfahrtspflege 
Entstandene Zinsrückstände sind bis auf wenige Fälle, bei denen es sich um geringe Beträge 
handelt, zur Einzahlung gelangt. Ein Verlust ist der Kasse im PRMNpothekengeschäft bisher 
nicht erwachsen. 
Am 31. Dezember 1019 waren ausgeliehen als Zinshypotheken 7384140,71 M, als 
Amortisationshypotheken 8 625 684, 42 M, zusammen 16 000 834, 13 M. — 13,01 0 des Gesamt—- 
vermögens. 
Schulsparkasse. Wie in den früheren Jahren, so wurde auch im Berichtsjahre das 
Augenmerk darauf gerichtet, den Sparsinn bei der Jugend zu wecken und zu fördern. An der 
Einrichtung der Schulsparkasse beteiligten sich 180 Lehrpersonen. Auch durch die in den Schul⸗ 
häusern, der Sparkasse usw. aufgestellten Sparautomaten wurden Sparmarken umgesetzt. Ins— 
zesamt betrugen die Einlagen der Schulsparkasse 37 672 M. 
Offene Depots. Die Zahl der offenen Depots nahm besonders gegen Ende des Berichts⸗ 
jahres bedeutend zu, was in der Hauptsache auf das Gesetz über Maßnahmen gegen die Kapital— 
lucht zurückzuführen ist. Am Jahresschluß waren von 5582 Deponenten 11 903 502 0 gegen 
2855 450 M am Ende des Vorjahres hinterlegt. Die Zahl der durch das Kapitalfluchtgesetz 
der Sparkasse übergebenen Wertpapiere war so groß, daß die Arbeit selbst nach Verdoppelung des 
Personals im Oezember 1019 nicht mehr bewältigt werden konnte. Nachdem die Gebühren für 
Berwahrung und Verwaltung der Wertpapiere den jetzigen Zeitverhältnissen nach äußerst gering 
bemessen sind, die in Berwahrung genommenen MWassen, die zum allergrößten Teil aus kleinen 
Stücken bestehen, zudem nur kleine Summen darstellen, werden die hierdurch entstehenden Ver— 
waltungskosten durch die Einnahmen nicht mehr gedeckt, weshalb eine weitere Erböhung 
der Depotgebühren nicht umgangen werden kann. 
Schrankfächer. Die Nachfrage nach Schrankfächern war rege. Die in Aussicht genom— 
mene Erweiterung der Schrankfächereinrichtung mußte neuerdings zurückgestellt werden, bis die 
Wirkungen des Depotzwanges überblickt werden können. 
An- und Verkauf von Wertpapieren. Für den An- und Verkauf von Wertpapieren, 
Einlösung von Zinsscheinen usw. wurde im April ein besonderer Schalter eröffnet. Auch die 
Zweigstellen vermitteln Geschäfte dieser Art an die Hauptstelle. 
Emission von Anleihen. Im März 1919 hat die Sparkasse Nürnberg als eine der ersten, 
wenn nicht als erste deutsche Sparkasse überhaupt, die Emission einer Anleihe ihres Gewährträgers 
im Betrage von 12 000 ooo M in Gemeinschaft' mit der Giro zentrale bayerischer 
Sparkassen zu einem für die Stadt recht günstigen Kurse übernommen und mit Erfolg durch— 
geführt. Außerdem betätigte sie sich bei den im Berichtsjahre aufgelegten Anleihen (Deutsche 
Kommunal- und Deutsche Sparprämienanleihe) als Zeichnungsstelle. Die Einnahmen aus 
dieser Betätigung und der Emission der Nürnberger Stadtanleihe trugen in der Hauptsache 
dazu bei, daß auf Geschäftsführung eine Einnahme von 127 005, 42 M eraielt werden 
konnte. 
Sonstiges. Dem Haftpflichtfonds, der bisher jährlich mit 1000 M gespeist 
wurde, wurden im Berichtsjahre 5000 M überwiesen. 
Infolge der gewaltigen Steigerung der Arbeitslast mußte eine entsprechende Vermehrung 
des Personals eintreten. Am Schlusse des Jahres 1919 beschäftigte die Sparkasse 41 ständige 
Beamte. darunter 8 weibliche, und 90 Aushilfskräfte, darunter 27 weibliche. 
Am 19. Mai 1919 wurde die Zweigstelle 3 in St. Johannis, Frauenholzstraße 1l, deren 
Errichtung bereits durch Beschlüsse der städtischen Kollegien vom Jahre 1913 genehmigt worden 
war, eröffnet. Die Einrichtung der Zweigstelle 2 in der Fürther Straße, und ebenso die zur Ent⸗ 
lastung der Zweigstelle 1, Endterstraße äußerst nötig gewordene Zweigstelle 4 konnte infolge 
des leidigen Mangels an Baustoffen noch nicht erfolgen.
	        
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