Volltext: 1834-1884 (2. Band)

Ein willfähriger Arzt. 
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drei Wochen Zeit, bis er allein nur auf dem Pferde sitzen 
konnte, und mußte, um nicht herab zu fallen, mit dem Pferde 
im Schritt herumgeführt und dabei auf jeder Seite von einer Person 
festgehalten werden“! 
Dagegen Daumer: „Über Feuerbachs Darstellung (sollte heißen: 
Merkers Kritik, denn Feuerbach schrieb ein Jahr später als 
Osterhausen) ärgerten sich die Gläubigen, weil sie ihrer Sache so 
nachtheilig war. Indem sie ihr widersprachen, verfielen sie in einen 
anderen Fehler; sie läugneten das, was Augen- und Ohren— 
zeugen beobachtet und berichtet hatten, ganz oder fast 
ganz. So Dr. Osterhausen in dem gutachtlichen Berichte, den er im 
Dez. 1830 abstattete, nachdem ihm vom kön,. Kreis- und Stadt— 
—V 
Verdacht zu widerlegen. So selbst der Stallmeister Rumpler, 
der (1834) in seinem Unwillen eine ähnliche Erklärung gab.“ 
Feuerbach bearbeitete Ende 1831 Daumers Notizen, wir kennen 
schon seine Methode. Aus Kaspars „du mir dees lehrna“ zum Bei— 
spiel wird bei Feuerbach „jener wildlodernde Feuereifer, womit er 
die Pforten alles Wissens sprengen zu wollen schien.! Was niag 
da aus Rosinante werden? 
„Wie früher die hölzernen Rosse, waren schon längst (vor dem 
26. Mai 1828, das meint Feuerbach natürlich nicht) die lebenden 
seine Lieblinge geworden. Unter allen Thieren war ihm das Pferd 
das schönste Geschöpf, und wenn er einen Reiter sein Roß tummeln 
sah, quoll seine Brust von dem Wunsche über: wenn er doch auch 
einmal so ein Roß unter sich haben könnte! (Würde in Kaspars 
aramäischen Logien lauten: ä sechenes möcht ih haom.) Der Stall- 
meister zu Nürnberg, Herr von Rumpler, hatte bald die Gefällig— 
keit, diese Sehnsucht zu stillen; er nahm unsern Kaspar unter seine 
Schüler auf. Kaspar, mit der gespanntesten Aufmerksamkeit alles 
beobachtend — hatte sich schon in der ersten Stunde die Haupt— 
regeln und Elemente der Reitkunst nicht bloß gemerkt, sondern auch, 
nach den ersten Versuchen, sogleich angeeignet; und in wenigen 
Tagen war er bereits so weit, daß Scholaren, junge und alte, die 
schon mehre(re) Monate lang Unterricht genossen hatten, in ihm ihren 
*—
	        
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