Volltext: Die Nürnberger Bleistiftindustrie von ihren ersten Anfängen bis zur Gegenwart

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Lehrzeit durchgemacht haben, wie mit der Zeit immer 
mehr solche nicht gelernte Arbeiter eingestellt wurden, 
lie durch jahrelange Beschäftigung freilich in den ein- 
zelnen Manipulationen eine grössere Gewandheit erlangten. 
Die Einführung der neuen Fabrikationsmethode (Thon 
als Bindemittel) in den 20er Jahren hatte an dieser Ten- 
denz kaum etwas zu ändern vermocht, die Entwicklung 
der Maschinenanwendung dieselbe sogar wesentlich ge- 
fördert. 
Heutzutage besteht die Arbeiterschaft der Bleistift- 
industrie fast ausschliesslich aus ungelernten Arbeitern, 
Ihre Thätigkeit besteht mit Ausnahme weniger Manipula- 
tionen lediglich in der Bedienung von Maschinen, welch 
letztere die Hauptarbeit verrichten, Daher kommt es, 
Jass nahezu jeder, der seine gesunden Glieder hat, im 
Betrieb der Bleistiftfabrikation Verwendung finden kann, 
dass also stets ein starkes Angebot von Arbeitskräften 
vorhanden ist. 
Dazu kommt noch, dass nach Nürnberg, als dem In- 
dustrie-Centrum von Bayern ein lebhafter Zuzug von länd- 
lichen Arbeitskräften besteht, die auch in der Bleistift- 
industrie das Angebot noch vermehren. Diese ländlichen 
Arbeiter sind uns ebenfalls schon früher entgegengetreten. 
Die Stümpler vor der Stadt hatten sich ihrer bedient; sie 
hatten, weil sie einerseits zum Teil selbst noch ein kleines 
Stückchen Acker zu bewirtschaften hatten, andrerseits 
aber überhaupt einen niedrigeren standard of life besassen, 
als die in der Stadt wohnenden, natürlich geringere An- 
forderungen an die Höhe des Lohnes gestellt, wie jene, 
und dadurch drückend auf die Arbeitsbedingungen aller 
Bleistiftarbeiter eingewirkt. 
Mit der Ausdehnung der Stadt und der Einverleibung 
jener einstmals getrennt gelegenen Ortschaften haben sich 
die Verhältnisse insofern geändert, als von einem, wenn 
auch noch so kleinen Grundbesitz der dort wohnenden
	        
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