Objekt: Kaiser Wilhelm der Erste

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Worte für sie. König und Königin trugen mit Würde das 
Unglück, das über sie und ihr Land hereingebrochen war. Wie 
die Königin dasselbe auffaßte, zeigt ein Brief, den sie in jener 
Zeit an ihren Vater schrieb. „Es wird mir immer klarer“, sagte 
sie, „daß alles so kommen mußte, wie es gekommen ist. Die 
göttliche Vorsehung leitet unverkennbar neue Weltzustände ein, 
und es soll eine andere Ordnung der Dinge werden, da die alte 
sich überlebt hat und in sich selbst als abgestorben zusammen⸗ 
stürzt. Wir sind eingeschlafen auf den Lorberen Friedrichs des 
Großen, wir sind mit der von ihm erschaffenen neuen Zeit nicht 
fortgeschritten, deshalb überflügelt sie uns.“ Über ihre Kinder 
aber schreibt sie folgendermaßen: „Für sie mag es gut sein, daß 
sie die ernste Seite des Lebens so früh kennen lernen.“ 
Unsäglich schwer lastete in den sieben Jahren nach dem 
Unglück von Jena der Druck der französischen Fremdherrschaft 
auf dem gedemütigten Lande, das von Napoleon in unerhörter 
Weise gebrandschatzt und ausgesogen wurde. Den kümmerlichen 
Verhältnissen des Volkes aber entsprach die königliche Hofhaltung. 
In bürgerlicher Einfachheit und Sparsamkeit lebte der König mit 
den Seinen zuerst noch eine Zeit lang in Memel, dann nahezu 
zwei Jahre in Königsberg, und erst an Weihnachten 1809 kehrte 
er mit dem Hofe nach der Hauptstadt zurück. Mit dem Garde— 
regiment zu Fuß zog Prinz Wilhelm in Berlin ein. Es war 
kein freudiges Wiedersehen, das die königliche Familie nach so 
viel Unglück feiern konnte. Die Königin war tiefbewegt. Viel— 
leicht ahnte sie, daß ihr nicht mehr beschieden war, im kommenden 
Jahre das Weihnachtsfest in dem geliebten Kreis der Ihrigen 
zu begehen. Krankheit und Kummer über das harte Los des 
Vaterlandes hatten zwar nicht ihren Mut, aber ihren zarten 
Körper gebrochen. Als sie im Sommer 1810 bei ihrem Vater 
auf dessen Landsitz Hohen-Zieritz zu Besuch weilte, wurde sie von 
schwerer Krankheit ergriffen. Ihre Krüfte schwanden zusehends, 
so daß ihr Gemahl mit den Söhnen in größter Eile berufen 
werden mußte. Sie fanden die Königin als eine Sterbende. 
In Gottes Willen ergeben, nahm sie von Gemahl und Kindern 
Abschied und einige Stunden darauf drückte der König der 
geliebten Gattin die Augen zu. Er hatte kurz vor ihrem
	        
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