Full text: Die ernstliche und seelige Entschliessung in der Gemeinschaft des Herrn Jesu zu bleiben, wurde in einer Gast-Predigt über Joh. 6,68. Mittwochs, als am Tage Maria Magdalena in der Dominicaner-Kirche zu Nürnberg einer ansehnlichen christlichen Gemeinde vorgehalten

Zwölfter Abschnitt. Die Einnahmen aus Rentenverkäufen. 413 
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Ewigrentenkapital, auf die Amortisation der Kapitalschuld verrechnen, so 
würde die durch Verkauf von Leibrenten kontrahierte Schuld durch- 
schnittlich schon vor Ablauf von zwölf bis dreizehn Jahren getilgt ge- 
wesen sein. Die Lebensdauer der von der Stadt verkauften Renten werden 
wir aber wohl erheblich höher anschlagen müssen, da sich aus einer von 
ıns angestellten Berechnung für 846 im Jahre 1411 verkaufte Leibgeding- 
Gulden, welche 1436 noch nicht abgestorben waren, eine durchschnittliche 
Lebensdauer von vierzig Jahren ergiebt.!) Ob die Nürnberger Finanz- 
männer sich dieses Milsverhältnisses bewulst gewesen sind oder nicht, 
nüssen wir dahingestellt sein lassen. Sicher ist, dafs sie in Über- 
sinstimmung mit einer im Mittelalter weitverbreiteten Anschauung der 
Leibgedingschuld wegen ihres natürlichen Absterbens als der solideren 
Form der Rentenanleihe unbedingt den Vorzug vor dem Ewiggeld gaben. 
Erst wenn die Nachfrage nach Leibrenten für sich allein nicht mehr 
zusreichte, um den Geldbedarf der Stadt zu decken, entschliefst sich der 
Rat, nebenbei auch Ewigrenten zu verkaufen. So giebt er laut den uns 
arhaltenen Jahresregistern Ewigrenten zuerst während des grofsen Städte- 
zrieges 1388 aus, aber nur um sie, sobald es die Finanzlage nur irgend 
gestattet, wieder abzulösen, bezw. durch Leibgedinge zu ersetzen. Dreilsig 
Jahre später, im Jahre 1419, ist daher die Kwigrentenschuld bereits 
wieder bis auf den letzten Rest getilgt. 1426 gaben die grofsen Be- 
festigungsbauten, zu denen man sich wegen der beginnenden Hussiten- 
zinfälle entschliefsen mufs, den Anlafs zu neuen Kwiggeldverkäufen. 
Aber auch diesmal wieder wird schon im Jahre 1436 der Rückkauf 
anergisch in Angriff genommen, und noch 1441 befiehlt der Rat den 
"‚osungern, tausend Gulden Leibgeding zum Kurse von 1:10 auszugeben 
und die dadurch einkommenden zehntausend Gulden zur Ablösung von 
solchen Ewigrenten zu verwenden, die seiner Zeit zum Kurse von 1:20 
verkauft worden waren. In der zweiten Hälfte des fünfzehnten Jahr- 
hunderts scheinen dann freilich die städtischen Finanzpolitiker ihre Meinung 
rom Wert der beiden Rentenschuldarten vollständig geändert zu haben. 
‚459 befiehlt der Rat den Losungern nur noch solche Leibgedingverkäufe 
abzuschliefsen, die der Stadt zum Vorteil gereichten. In Zweifelsfällen 
behält er sich die Entscheidung selbst vor. Wie dies gemeint war, lehrt 
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1) Der Gesamtertrag der im Jahre 1411 verkauften Leibrenten läfst sich aus 
dem Bruchstück des Leibgedingbuchs vom Jahre 1436 (Nbg. KA. Ms. 294), auf welches 
wir uns hier stützen, nicht feststellen. Es bleibt also zweifelhaft, wie viele davon 
schon vor dem Jahre 1436 abgestorben waren. Unter Berücksichtigung dieser kurz- 
‚ebigen Renten würde sich wohl die oben angegebene Durchschnittslebensdauer der 
Leibrenten nicht unwesentlich verkürzen.
	        
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