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Vorteile kommen, im Grunde genommen, durch einen alsbaldigen 
Ankauf für „Jetzt“ eigentlich noch zu früh, denn ihre Herbeiführ— 
ung und Anwendung hätte sich mehr in organisch-naturgemäßer 
Weise nach und nach aus der zunehmenden baulichen Ausdehnung 
des neuen Netzes und auf Grund des jeweiligen Bedürfnisses ent— 
vickeln sollen. So aber liegt für die Ankaufs-Schwärmer die 
Versuchung ungeheuer nahe, sich mit der Schaffung neuer Linien 
in eine gewisse Passivität zu verlieren, d. h. nach erfolgtem Ankauf 
Alles vom alten Netze zu erhoffen, und dasselbe gewissermaßen 
aus Bequemlichkeitsrücksichten zur Basis des neuen Netzes machen 
zu wollen. Liegt schon in den eigenartigen hiesigen Verhältnissen 
tine Art gebundener Marschroute für ein neues Netz, so werden 
sich die Anhänger des alten Netzes diesen Umständen nach er— 
folgtem Ankauf wahrscheinlich noch viel mehr hingeben und zu 
dem betriebstechnischen Fohler gelangen, lieber einzelne Linien 
des alten Netzes zu überlasten, als neue, für sich bestehende 
Straßenbahnlinien zu schaffen. Die Folge davon dürfte sein, daß 
ein großer Teil der schreiendsten Verkehrsbedürfnisse eben doch 
unbefriedigt bleibt und daß neue Wagenkilometer in großer 
Menge aufaltenLinien mehr gemacht werden, ohne jenen 
klingenden Erfolg zu bringen, der ihnen auf anderen Tracen 
angesichts der dort bestehenden Verkehrsbedürfnisse sicher und 
dielleicht sogar in hohem Grade zuteil geworden wäre. 
Bei geteiltem Besitzstande beider Netze würde man sich wohl 
auf ein Mindestmaß gegenseitiger Streckenmitbenützung be— 
schränkt haben, nach erfolgtem Ankqauf wird jedoch ein Ueber— 
unaß der Mitbenützung unvermeidlich erscheinen, d. h. die neuen 
Betriebslinien werden zu sehr im „Kielwasser“ der alten schwim— 
men und ihre Einnahmen gegenseitig als nur unter sich ge— 
deilte zu betrachten haben. Eine Besserung für das Publikum 
väre nur dann zu erwarten, wenn trotz eines Ankaufes die 
Stadtgemeinde mit dem Bau neuer Linienen icht kargt, weil 
Jene Linien den Vorzug vor „mitbenützten“ Linien insoferne 
verdienen, als sie dem Gesamtnetz neue Interessengebiete erschlie⸗ 
hßen und demselben dadurch auch ganz neue Fahrgäste zuzuführen 
bermögen. Der Wunsch, daß in Würdigung dieser Bedenken nicht 
Jar zu weit neben das Ziel geschossen werden möge, ist ein Grund 
mit, daß wir auf vielfach ergangene Anfragen hin, wie sich wohl 
die Sache im Falle eines Ankaufes arrangieren ließe, nicht länger 
mehr blos auf die aus unserem Generalprogramm sich ergebenden 
Wounsequenzen verweisen wollen, sondern die Nutzanwendung hier— 
aus selbst etwas präziser zu formulieren bereit sind. Gleich ein 
loutretes Beispiel mag die in Frage kommenden Umstände 
arflären.
	        
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