77
Wenn heute seitens der Stadt das bestehende Netz gekauft
sein würde, so wäre Hundert gegen Eins zu wetten, daß nach
der herrschenden Stimmung der maßgebenden Rathausführer die
Trace durch die Jakobsstraße und zum Sternthor, welche
von den Betriebslinien J und IV benützt werden sollte, nicht
gebaut werden wird, obwohl einmal die Zeit kommen dürfte, wo
die Ludwigs- und Karolinenstraße wird durch Zuhilfenahme der
Jakobsstraße entlastet werden müssen. Diese beiden Betriebs—
linien, welche für die Jakobsstraße nicht zu viel gewesen
wären, hätte nunmehr die Strecke „Ludwigsstraße, Karolinen—
straße, Königsstraße“ aufzunehmen, denn daß diejenigen Fahr—
zäste, welche von der Rothenburgerstraße hereinkommen, direkt in
die innere Stadt und nicht über die Ringstraße befördert werden
wollen, ist ja wohl selbstverständlich Nun fahren aber zum Spitt—
lerthor schon drei Linien, die „weiße“, die „blaue“ und die „rote“
hinein, sodaß also das Hinzukommen von noch zwei weiteren
Linien schon allein für die Strecke „Plärrer, Lorenzkirche“ jähr—
lich eine große Summe überflüssig gefahrener Wagenkilometer
bedeuten würde. Die Folge davon wird sein, daß man einer
ergebnislosen allzugroßen Mitbenützung bereits befahrener alter
Tracen dadurch zu begegnen sucht, daß man die neugeplanten
Linien J und 1V, welche von Schweinau und der Drei—
einigkeitskirche lebenskräftig die frequente Rothenburger—
straße, die moralische Hauptstraße Gostenhofs, hereinkommen
würden, schon gleich zu Anfang in einen verkümmerten Zustand
versetzt, indem man dieselben mittelst Umsteigens an der Ecke
der Au- und Rothenburgerstraße zu nur einer Linie zusam—
menfaßt und diese alsdann über den Plärrer und durch die
Ludwigs- und Karolinenstraße in die innere Stadt bugsieren
wird. Kommen die „durchlaufenden“ Wagen von Schweinau,
so wird diese neue Linie die Bezeichnung IV,I erhalten müssen.
Nun käme aber zur weiteren Erwägung der Umstand, daß
der radial-transversale Betrieb n ach und in Steinbühl,
wie derselbe beim Vorhandensein des Bahnhoftunnels mittelst
der Linien VII und VIII, bezw. VIIa und VIIIa zur Auf—
lösung des Betriebes der Linie V führen soll, im Falle des An—
kaufes schon mit Hilfe des Tafelhoftunnels, wenigstens im
Prinzip, in analoger Weise aufgestellt werden kann. Die Folge
davon wäre, daß die Allersbergerstraße bezw. Lich—
tenhof aus dem Steinbühler Betriebsprogramm ausscheidet
und deshalb also schomjetzt als ein Teil der späteren Betriebs—
linie J gesondert zum Zuge kommen muß, trotzdem der Allers—
bergtunnel zur Zeit noch nicht vorhanden ist. Der letzteren
Ursache wegen kann also die provisorische Linie IV/I ab Lorenz—