Volltext: Bis zur reformatorischen Thätigkeit in Altenburg (Band 1)

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den Satan und seine Gesellen zu verlachen und zu bezwingen. 
Sicher ist Satan selbst besiegt worden, besiegt ist der Papst 
mit seinen Flüchen. — Wir glauben, daß Christus der Sohn 
Gottes, Herr über Leben und Tod ist: wen also sollten 
wir fürchten) Die Erstlinge des Sieges haben wir und 
triumphieren über die päpstliche Tyrannei, welche vorher 
Könige und Fürsten knechtete“. iu6) 
In Wittenberg hatte Linck Gelegenheit, Karlstadts 
tirchliche Reformen kennen zu lernen. Am Epiphaniassonntag 
strömte „fast die ganze Stadt und der zu ihr gehörige 
Landbezirk“ zum Gotteshause, des Herrn Mahl unter beiderlei 
Gestalt zu empfangen, und gleichzeitig kommunizierten in 
den umliegenden Pfarrorten, zu Lochau, Hirschfeld und 
Schmidburg, hunderte von Leuten nach der von Christus 
eingesetzten Form. iuun) Solch' ein erhebender Vorgang konnte 
seine Wirkung auf einen evangelischen Mönch nicht ver— 
fehlen.!us) Auch die Zwickauer Propheten, Storch und 
Thomä, welch' letzteren Melanchthon selbst beherbergte, 
und deren schwärmerische und besonders gegen die Kinder— 
taufe gerichtete Lehren standen damals im Vordergrunde des 
Interesses. Wenzel hörte hier religiöse Erörterungen, die 
er in seiner späteren Thätigkeit selbst vielfach zu bekämpfen 
hatte und mit denen er sich jetzt ebensowenig wie Melanchthon 
und Amsdorf abzufinden wußte. 
Nach dem Ordenskapitel besuchte der Generalvikar 
zunächst einige der am meisten erregten Konvente, um die 
Brüder von einem vorschnellen und fälschlichen Freiheits⸗ 
gebrauch abzuhalten. Insbesondere dem jungen eislebener 
Kloster scheint er seine Aufmerksamkeit zugeiwendet zu haben. 
Der Prior Güttel war ein eifriger Verfechter der witten— 
berger Sätze und schon bald hören wir von Austritten
	        
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