Volltext: Versuch einer grammatischen Darstellung der Sprache des Hans Sachs (1. Theil)

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a) Enclisis: (mit Wegfall des vocal. An- oder Auslautes) habn, 
soltn, mirn, dirn (hab ihn ete.); das (dass es), erfars, wiltus, ichs 
(— nhd. willst du es etc.) [I 8, 9, 62 findet sich dues, aber ein- 
silbig zu sprechen]; vielleicht gar in (I 2928 in sack) = in eimn; 
komptr; hetstr (ihr); ichs’, werds (I 54), heitens, laß (= ich sie, 
werdet sic, lass sie etc.); auft, untert, vord, umbt (auf die ete.); 
denckst, sichst, mainst, wilt, must, warst, dast, hetstr (1161 — hättest 
du ihrer! dass du, weifst du etc.; doch fehlt es nicht an Bsp. 
für die wirkliche Unterdrückung des Pron. person.); — (mit Verlust 
von Consonänten) vorm, vom, beym; an, in, beyn, von, untern, zun, 
dirn, odern, würdn (an den, in den, II 58 würden den etc.); ins, 
dirs, übers, heuts tags (in des, dir das, heut des T, ete.); 
b) Proclisis ;: daussen (= da aufsen II 79, 84), hinnen (= hie 
innen I 20, 33, 34 u. ö.), dwarheit, dnassn (II 181), dhitz, dhant- 
zweel, taschen (II 201) (— die Wahrheit, die Taschen ete.), ja viel- 
leicht packen (11 181) = d’backen (?); — zfiel, zlon, znacht, zschaf- 
fen, zschneidn (zu viel, zu schaffen etc.); — drein, dran, drauß 
drumb etc. — nab, nauß, nein; rab, rein (II 3 C hrinn — hier 
innen), rauß, rumb etc. (hinab etc., herab etc.); — genander II 55 
= gen einander. — Zum Schluss erinnern wir uns auch der in der 
Volkssprache so beliebten, für heitere Zungenproben geeigneten Zu- 
sammenpressung der Silben und Wörter, — 
8, 24. Neben solcher Verkürzung erlaubt sich die Übergangssprache 
auch andrerseits die Erweiterung eines Wortes durch Zusatz von 
Vocalen, und zwar geschieht das theils aus phonetischen, theils 
aus metrischen Gründen, oft nur in Folge falscher Analogie. Wieder 
vom heutigen Sprachgebrauche ausgehend, schweigen wir von den 
damit übercinstimmenden Fällen, wo die im Mhd. übliche Syncope 
und Apocopc der Suffixe zuweilen unterlassen ist, wie in sparen, 
verzeren, weren, holen, zelen u. s. f. Nicht eben auffallend ist 
ferner das Erscheinen eines Zwischenvocales da, wo er durch ältere, 
wenn auch veraltete, Formen gestützt wird; z. B. in gelauben 
(IT 39), geleichen (I 19, 23 u. 6.), gelück (II 3), genad (I 50); 
beleiben (II 8, 99); nacket (II 54), artzet (I 3). — Abgesehen 
von diesem vorklingenden (dem hebr. Schwa ähnlichen) e drängt 
sich oft, durch die Berührung gewisser Consonanten in der gleichen 
Silbe unwillkürlich hervorgerufen, cin furtiver Laut ein, und zwar 
— wie das schon im Ahd. bei den eben wegen solcher voca-
	        
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