Objekt: "Als Nürnberg freie Reichsstadt war"

242 
entartete Soldateska noch überbot, doch auch diese 
Prüfung ging nach einigen Wochen vorüber, da die 
Truppen nach dem von Schweden besetzten Bamberg 
zogen, um es diesen zu entreißen. Schon glaubten 
die Bewohner der Dörfer und kleineren Orte, die den 
Turbationen der Soldaten am Meisten ausgesetzt waren, 
freier aufathmen zu dürfen, als die gewitterschwangere 
Wolke sich über ihren Häuptern entlud. 
Im März des Jahres 1632 langten die Schweden 
unter ihres Königs eigener Führung in Nürnberg an 
und zogen, nachdem sie die Stadt hinlänglich be— 
festigt hatten, um vor feindlicher Eroberung gesichert 
zu sein, nach Donauwörth, den Krieg in das Herz 
Bayerns zu tragen. Alsbald aber führte Wallenstein, 
der den gefährlichen Gegner entfernt wußte, ein 
starkes Heer gegen Nürnberg, um der protestantischen 
Stadt Magdeburg's Schicksal zu bereiten. Allein als 
Gustav Adolf dieses Vorhabens inne wurde, rückte 
er rasch aus München über Augsburg heran und be— 
zog vor Nürnberg ein festverschanztes Lager; kurz 
darauf erschien auch der Friedländer mit 660000 Mann 
und setzte sich mit seiner Armee zwischen Altenberg 
und Zirndorf fest. So lagen beide Heere sich gegen— 
über, wie zwei Tiger, jeder die Tatzen des Gegners 
fürchtend, ihn belauernd und selbst immer bereit, den 
für den Gegner tödtlichen Sprung auf diesen zu wagen. 
Anfangs kam es nur zu kleinen Scharmützeln 
und Plänkeleien, aber als gegen Ende des August⸗ 
monats unter Bernhard von Weimar Verstärkung für 
den Schwedenkönig ankam, die dessen Streitmacht auf 
50000 Krieger erhöhte, ungerechnet 10000 kampffähiger 
Nürnberger, die jeden Augenblick bereit waren, die
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.