Objekt: Albrecht Dürer als Buch- und Kunsthändler

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doch der Nürnberger Briefmaler Hans Glaser den Spenglerschen 
H. Hieronymus zu einem Flugblatt, sahen wir doch oben 
schon, daß das Eichstätter Canonblatt später Peypus ge— 
hörte u. s. w. Die Glaser übrigens scheinen zu Dürer Be— 
ziehungen gehabt zu haben; Dürers Selbstporträt als Flug— 
blatt mit Versen erschien kurz nach Dürers Tode bei Wolf 
Glaser. 
Haben wir in Vorstehendem flüchtig aufgezählt, was 
Dürer alles für Verlag und Buchausstattung geschaffen hat, 
so dürfen wir nun auch eines Zweiges seiner Tätigkeit nicht 
vergessen, in dem er uns allerdings nur wenig, dafür aber 
auch ein Meisterwerk hinterlassen hat, nämlich der Bücher, 
die er eigenhändig illustrierte. Es war damals Sitte der 
reichen Bibliophilen und ist es der französischen reichen Ama⸗ 
teure ja heute noch, sich Handschriften oder besonders ge— 
wählte Exemplare gedruckter Bücher von Künstlerhand mit 
Zeichnungen oder Miniaturen schmücken zu lassen. So ließ 
auch Kaiser Max J., dem einst schon Wohlgemuth ein (jetzt in 
Maihingen befindliches) Gebetbuch in Miniaturmalerei aus— 
geführt hatte, für seinen Privatgebrauch ein Gebetbuch her— 
stellen, dessen Text unter seiner eigenen Aufsicht bearbeitet, 
bei Schönsperger in Augsburg in zehn auf Pergament ab— 
gezogenen Exemplaren gedruckt wurde. Das für die Be— 
nützung des Kaisers bestimmte Exemplar erhielten lagenweise 
verschiedene Künstler zur Verzierung. Albrecht Dürer und 
sein jungerer Bruder Hans Dürer, Burgkmair, Hans Baldung 
Grien, Altdorfer und Springinklee haben auf den breiten 
Rändern dieses Bandes Federzeichnungen ausgeführt, welche 
dieses Gebetbuch, das heute nicht mehr vollständig beisammen 
in München und Besangon aufbewahrt wird, weltberühmt 
gemacht haben. Albrecht Dürer führte den größeren Teil 
der Zeichnungen aus, nämlich fünfzig Blatt, und diese gehören 
zu dem schönsten und reizvollsten, was er uns überhaupt
	        
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