Volltext: Die Nürnbergische wohl unterwiesene Koechin welche so wohl an Fleisch- als Fast-Tägen, zu geschickter Bereitung wohlschmeckender Speisen deutliche Anweisung giebt (Zweyter Theil)

382 Von allerley Backwerk 
hohlte in Kern, schlaget zuvor zwey Eyer darau, 
wuͤrzet sie mit Muscatenbluͤh, Zimmet und Zucker, 
oder thut ein Trisanet darunter; fuͤllet sie hernach 
wieder in die ausgehohlten Semmeln, backet 
sie in Schmalz und streuet Zucker darauf. 
Ein Spanischer Nieren. 
Stoßet ein halb Pfund abgezogene Mandeln 
mit ein wenig Rosenwasser klein; mischet in einem 
Schuͤsselein klar geriebenes Brod, wie auch Zucker, 
Zimmet, Candamomen, und von drey Eyern das 
Weiße darunter, streichet es auf rund⸗ geschnitte⸗ 
ne Plaͤtzlein, von Eyerbrod, uͤberstreichet selbiges 
mit einem Eyerdoͤkterlein, backet es heraus; le⸗ 
get solches in eine Schuͤssel, gießet gezuckerten 
Wein daruͤber, und bestreuet es mit Trisanet. 
Syeck, Kuchen zu backe. 
Man nimmt ein halbes Seidlein/ oder Vier⸗ 
tel Maas Milch, eben so viel Heffen, und ohnge⸗ 
fehr zwey Maas schoͤnes Mehl, (man darf es eben 
nicht gleich alles darzu nehmen, machet damit ei⸗ 
nen Teig an, der nicht gar zu fest ist; setzet ihn zu 
einen warmen Ofen, daß er gehe; ruͤhret hernach 
fuͤnf Eyer und ein Viertel; Pfund zerlaßenes 
Schmalz, aber nicht gar zu heiß darein, salzet ihn 
und ruͤhret noch mehr Mehl darzu daß er wohl 
fest wird, leget selbigen auf ein Bret, und wirket 
ihn wit denen Haͤnden wohl aus; waͤlchert ihn auch 
mit dem Waͤlcherholz zu einem dick oder duͤnnen 
Speck⸗
	        
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