Volltext: Stenographischer Bericht der 34ten Generalversammlung Deutscher Müller und Mühlen-Interessenten zu Nürnberg vom 17. bis 20. Juni 1906 (34. (1906))

Herr Vorsitzender vun den Wyngnaert: Meine Herrschaften! 
Gestatten Sie mir, zunächst den Dank den Herren Vertretern der Regie— 
rung, der Stadt und der Handelskammer auszudrücken für die freund— 
lichen Worte und Wünsche, die sie an uns gerichtet haben. Ich hoffe, 
daß unsere Verhandlungen ihnen den Beweis liefern werden, daß wir 
)asjenige, was wir vertreten, vor dem deutschen Vaterlande und vor un— 
seren Mitbürgern verantworten können. 
Sodann danke ich meinem guten Freunde Bauriedel für den Nagel, 
den er mir eben überliefert hat. Zum vierten Male erhält unser Banner 
ein Ehrenzeichen von dem Bayerischen Zweigverband. Ganz besonders 
erinnere ich mich der ersten blau-weißen Schleife, die uns überreicht 
wurde. Es geschah damals seitens der Damen Spitta, Förster und 
zu der Zeit noch Fräulein Bauriedel in Begleitung unserer alten treu— 
zebliebenen Mitglieder Spitta und Limmer. Fräulein Bauriedel 
begleitete die Ubergabe mit einem herrlichen poetischen Erguß, in dem sie 
unter anderem die Freude darüber ausdrückte, daß Einigkeit unter den 
deutschen Müllern herrsche, und die Hoffnung aussprach, daß dieselben 
zern auf die blau-weiße Farbe zurückblicken, sie im Andenken behalten 
und zu ihr zurückkehren würden. Die Einigkeit unter den deutschen 
Müllern ist leider nicht geblieben, sie haben sich zu unserem großen Be— 
dauern in Gruppen geteilt. Diejenigen aber, die treu zu unserem Ver— 
bande geblieben sind, werden recht gern ferner zu demselben halten. Den 
neuen Nagel werde ich an unserer Fahne befestigen, die ich nunmehr seit 
37 Jahren treu verwahrt und durch alle Gauen Deutschlands geführt 
habe. Es soll die Treue weiter festnageln, die wir bis jetzt dem Ver— 
hand bewiesen haben. Für mich wird es wahrscheinlich wohl das letzte 
Mal sein, daß ich die Freude habe, das Banner zu führen. Sollte es 
mir aber noch vergönnt sein, im nächsten Jahre zum 40. Stiftungsfeste 
unseres Verbandes die Fahne nochmals zu führen, da würde ich Gott 
danken und dann aber Valet sagen müssen für mich. (Bewegung.) 
Meine Herrschaften, bevor wir in die Tagesordnung weiter eintreten, 
habe ich noch die Pflicht, Sie daran zu erinnern, daß wir einige um 
unseren Verband sehr verdiente Mitglieder verloren haben. Von diesen 
will ich besonders hervorheben: Herrn Uhlendorf sen. in Hamm, der 
vom Anfange unseres Verbandes an lange Jahre hindurch den kräftigsten 
Anteil an unserem Wirken nahm und auch im parlamentarischen Leben 
uns unterstützte. Sodann Herrn Zander, Vorstandsmitglied unseres 
Pommerschen Zweigverbandes, und Herrn Max Weigert-Breslau, den 
langjährigen Vorsitzenden unseres Schlesischen Zweigverbandes, der im 
oorigen Jahre den Vorsitz im Festkomitee in Breslau führte und dessen 
plötzliches Ableben infolge einer Operation uns alle aufs traurigste über— 
rascht hat. Er war ein ganzer Mann, der die größte Achtung genoß, 
auch bei denen, die mit einigen seiner Ansichten auf wirtschaftlichem Ge— 
hiete nicht übereinssimmten. Das Andenken dieser Männer wird unter 
uns bleiben und ich ersuche Sie, dies durch Aufstehen von Ihren Sitzen 
zu bekunden. (Die Versammlung erhebt sich). 
Schließlich will ich noch erwähnen, daß wir in dem abgelaufenen 
Verwaltungsfsahr nicht weniger als 101 Ehrendiplome an verdiente
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.