Herr Vorsitzender vun den Wyngnaert: Meine Herrschaften! Gestatten Sie mir, zunächst den Dank den Herren Vertretern der Regie— rung, der Stadt und der Handelskammer auszudrücken für die freund— lichen Worte und Wünsche, die sie an uns gerichtet haben. Ich hoffe, daß unsere Verhandlungen ihnen den Beweis liefern werden, daß wir )asjenige, was wir vertreten, vor dem deutschen Vaterlande und vor un— seren Mitbürgern verantworten können. Sodann danke ich meinem guten Freunde Bauriedel für den Nagel, den er mir eben überliefert hat. Zum vierten Male erhält unser Banner ein Ehrenzeichen von dem Bayerischen Zweigverband. Ganz besonders erinnere ich mich der ersten blau-weißen Schleife, die uns überreicht wurde. Es geschah damals seitens der Damen Spitta, Förster und zu der Zeit noch Fräulein Bauriedel in Begleitung unserer alten treu— zebliebenen Mitglieder Spitta und Limmer. Fräulein Bauriedel begleitete die Ubergabe mit einem herrlichen poetischen Erguß, in dem sie unter anderem die Freude darüber ausdrückte, daß Einigkeit unter den deutschen Müllern herrsche, und die Hoffnung aussprach, daß dieselben zern auf die blau-weiße Farbe zurückblicken, sie im Andenken behalten und zu ihr zurückkehren würden. Die Einigkeit unter den deutschen Müllern ist leider nicht geblieben, sie haben sich zu unserem großen Be— dauern in Gruppen geteilt. Diejenigen aber, die treu zu unserem Ver— bande geblieben sind, werden recht gern ferner zu demselben halten. Den neuen Nagel werde ich an unserer Fahne befestigen, die ich nunmehr seit 37 Jahren treu verwahrt und durch alle Gauen Deutschlands geführt habe. Es soll die Treue weiter festnageln, die wir bis jetzt dem Ver— hand bewiesen haben. Für mich wird es wahrscheinlich wohl das letzte Mal sein, daß ich die Freude habe, das Banner zu führen. Sollte es mir aber noch vergönnt sein, im nächsten Jahre zum 40. Stiftungsfeste unseres Verbandes die Fahne nochmals zu führen, da würde ich Gott danken und dann aber Valet sagen müssen für mich. (Bewegung.) Meine Herrschaften, bevor wir in die Tagesordnung weiter eintreten, habe ich noch die Pflicht, Sie daran zu erinnern, daß wir einige um unseren Verband sehr verdiente Mitglieder verloren haben. Von diesen will ich besonders hervorheben: Herrn Uhlendorf sen. in Hamm, der vom Anfange unseres Verbandes an lange Jahre hindurch den kräftigsten Anteil an unserem Wirken nahm und auch im parlamentarischen Leben uns unterstützte. Sodann Herrn Zander, Vorstandsmitglied unseres Pommerschen Zweigverbandes, und Herrn Max Weigert-Breslau, den langjährigen Vorsitzenden unseres Schlesischen Zweigverbandes, der im oorigen Jahre den Vorsitz im Festkomitee in Breslau führte und dessen plötzliches Ableben infolge einer Operation uns alle aufs traurigste über— rascht hat. Er war ein ganzer Mann, der die größte Achtung genoß, auch bei denen, die mit einigen seiner Ansichten auf wirtschaftlichem Ge— hiete nicht übereinssimmten. Das Andenken dieser Männer wird unter uns bleiben und ich ersuche Sie, dies durch Aufstehen von Ihren Sitzen zu bekunden. (Die Versammlung erhebt sich). Schließlich will ich noch erwähnen, daß wir in dem abgelaufenen Verwaltungsfsahr nicht weniger als 101 Ehrendiplome an verdiente