Volltext: Festschrift gewidmet den Teilnehmern an der 32. Wanderversammlung Bayerischer Landwirthe in Nürnberg vom 12.-14. Mai 1895

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zur Verfügung, düngt dasselbe tüchtig, führt bis zum Auslegen der Fechser 
alle Pflug⸗ und Eggenarbeiten aus und hat noch obendrein den vom Halb— 
bauern im Herbst ausgenommenen Kren bisweilen auf 5—6 Stunden 
Entfernung zu verfrachten. Die Halbbauern, mehrfach Leute von Langen⸗ 
sendelbach u. s. w., besorgen somit auf ihre Rechnung von der Pflanzung 
ab allädSanfallenden Arbeiten mit Ausnahme der Abfuhr des geernteten 
Produktes. Als Entschädigung erhält der Eigentümer des Feldes die 
Hälfte des auf dem Acker stehenden Produktes; die Zuteilung desselben 
erfolgt in der Weise, daß jedem Kontrahenten der Ertrag immer des 
zweiten Beetes zugewiesen wird. Würde der Acker nur in zwei gleich 
große Stücke abgeteilt, so wäre dieser Modus in manchen Fällen unbillig, 
indem eventuell auf der einen Hälfte mehr kranke Stöcke als auf der 
anderen sich befinden könnten. 
Selten begegnet man der Verpachtung von Äückern eigens für 
Zwecke der Meerrettigproduktion. Die Abmachungen zwischen Verpächter 
und Pächter sind fast gerade so wie beim Halbbau, nur mit der einzigen 
Abweichung, daß der Grundbesitzer nicht die Hälfte des Ertrages vom 
Pächter erhält, sondern eine fixierte Summe. Diese beträgt pro Hektar 
in Bislohe 460—-510 M, in Borxdorf sogar 7650 — 900 M. In Jahrgängen 
mit geringen Meerrettigpreisen ist es den Pächtern kaum möglich, ihren 
Verpflichtungen nachzukommen; denn das geerntete Produkt ist, im großen 
abgesetzt, kaum mehr wert als die zu zahlende Pachtsumme. Da aber die 
betreffenden Pächter nahezu durchweg den gewonnenen Kren selbst im 
Detail verschleißen und dadurch wesentlich höhere Einnahmen erzielen als 
durch den Absatz en gros, so finden sie doch meistens bei diesem Vertrags— 
verhältnis ihre Rechnung. 
Wenn in Baiersdorf für 1 ha zum Krenbau qualifiziertes Land 120 
bis 150 und sogar 180 M und in Dachsbach 120 M Pacht gezählt werden, 
so sei hiebei bemerkt, daß in solchen Fällen nur das Feld als solches zum 
Anbau überlassen, weiter aber vom Verpächter gar nichts geleistet wird. 
Zum Schlusse sollen noch die annähernden Produktionskosten des 
auf 1 ha angebauten Krens in Baiersdorf nach den Angaben des dort 
wirtschaftenden Okonomen Georg Walz vorgeführt werden. Hiebei ist der 
dort ziemlich häufig vorklommende Fall angenommen, daß mehrere Jahre 
unmittelbar nach einander auf dem nämlichen Feld Meerrettig erzeugt und 
jährlich im Frühling gedüngt wird. Ein Männer- und Frauenarbeitstag 
zu 10 Stunden stellt sich in Baiersdorf im Mittel auf 1,10 . Die 
Posten für Dünger und Gespannleistungen entsprechen den dort im all— 
gemeinen üblichen Sätzen. 
Bei 900 M Rohertrag im Mittel pro Hektar würde sich auf Grund 
umstehender Sätze ein Nettogewinn von 241 berechnen.
	        
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