Volltext: Festschrift zur Feier des 50jährigen Bestehens des Ärztlichen Vereins Nürnberg

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Fibrom im Labium maijus. 
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Hofrath Dr. Wilhelm Merkel. 
Ein 20jähriges Fräulein kam Anfang Juni in die Sprechstunde mit der Klage, 
dass von ihren Genitalien eine grosse Geschwulst herunterhänge, Die Anamnese 
ergab, dass die sonst ganz gesunde Person von ihrem 10. Jahre an eine Schwell- 
ung der linksseitigen Geschlechtstheile beobachtete, welche stetig zunahm und 
endlich durch ihre Grösse jede körperliche Bewegung und Arbeit hinderte. Die 
Menstruation war Ohne jeglichen Einfluss auf die Geschwulst. Bei der Unter. 
suchung fanden sich die rechtsseitigen Genitalien regelmässig gebaut, jungfräulich, 
dagegen das linke Labium majus entfaltet, nach unten dick gestielt in eine 2 
faustgrosse, knollig höckrige, ausserordentlich harte, derbe Geschwulst übergehend. 
Die Haut über derselben war dick, beweglich. Von dem Tumor ausgehend fühlte 
man dem Stiele entlang dichtere Bindegewebsstränge gegen den Leistenkanal 
zu ziehend, Bei näherer Besichtigung fand sich neben der grossen Schamlippe 
auch der untere Theil der kleinen Schamlippe gedehnt und auseinandergezerrt. 
Wenn die Patientin stand, hing die schwere Geschwulst bis zum Beginn des 
2. Drittels des Oberschenkels herab unter starker Spannung des Stiels, Die Be- 
handlung konnte nur eine operative sein. Der Tumor wurde ovalär umschnitten 
and leicht ausgeschält; dabei zeigte sich, dass nur eine Arterie kleinen Kalibers 
von oben herab in denselben eintrat; die Hauptversorgung mit Gefässen erfolgte 
durch den Bindegewebsstrang vom Leistenkanale aus, woselbst in der Tiefe der 
Wunde auch einige kavernös erweiterte Gefässe umstochen werden mussten. Heil- 
ung erfolgte per primam. Die Geschwulst, die am 18. Juni 1901 im ärztlichen 
Verein demonstriert wurde, war ein knolliges Fibrom: einzelne Knollen waren 
durch ödematöses Bindegewebe getrennt. 
Die Geschwülste dieser Form und Grösse, sowie an diesem Orte sind selten. 
Während noch Kiwisch annahm, dass derartige Tumoren meist von der 
Beckenfascie oder dem Periost der den Beckenausgang begrenzenden Knochen 
ihren Ausgang nehmen, erwähnt Scanzoni in Beziehung auf die Pathogenese 
derselben, dass ihrer Bildung zuweilen nicht vollkommen resorbirte Blut- 
extravasate zu Grunde lägen. Klob hält sie für einfache umschriebene Binde- 
gewebswucherungen, die sich meist in dem subkutanen Zellgewebe der grossen 
Schamlippen entwickeln. Am wichtigsten sind die Untersuchungen von Sänger, 
welcher nachwies, dass der grösste Theil dieser Geschwülste sich von den 
Ausläufern des ligamentum rotundum aus entwickelt; dieses Band sei in der 
überwiegenden Mehrzahl der Fälle der Ausgangspunkt für Myome, Fibrome und 
cystische Bildungen, die sich in dieser Gegend vorfinden. Dass auch in oben 
beschriebenem Falle die Sänger'sche Annahme richtig ist, dass das ligam- 
entum rotundum der Ausgangspunkt des Fibroms ist, der Mutterboden für 
die Geschwulst, dafür spricht der Nachweis der hauptsächlichen Gefässversorg- 
ung von Annulus inguinalis aus, des wenn auch dünnen Stieles von der Ge- 
schwulst gegen den Leistenkanal zu, die Uebereinstimmung der Geschwulst- 
form mit den auch sonst im ligamentum rotundum vorkommenden, Abweisen 
lässt sich aber doch nicht, trotz fester Begründung der Sänger’schen Ansicht
	        
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