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ausgeplündert werden konnte. 6000 Thaler Thaler an Wert wurden er—
beutet, der Pfarrer samt Weib und Kindern fortgeschleppt. „Falls Fürth
keine Kontribution nach Forchheim zahle, würde der ganze Ort verbrannt
werden.“ Vom 10. bis 12. Dezember waren 300 Schotten zu Fuß unter
Oberst Bestle in Fürth einquartiert. Nürnberg versorgte sie mit Bier,
Brot ꝛc. Die Schotten machten die Straßen unsicher. — 1634. Die
Regierung von Ansbach berichtete nach Würzburg: „Städte, Flecken und
Dörfer des Markgrafentums seien teils in Asche gelegt, teils lägen sie
wüste und öde. Im Lande sei nicht mehr so viel Getreide, als der ge—
ringe Hofstaat für die Markgräfin fordere. — „Der wieder entlassene
Pfarrer von Fürth klagte dem Rate seine traurige Lage und bat sie aller—
seits ihn wieder mit den nötigen Kleidern zu versehen, damit er nicht ohne
Rock schimpflich vor dem Altar stehen und sein Amt verrichten müsse.
Man befahl dem Supplikanten aus dem Landalmosen Hilfe zu leisten, da—
mit er für seinen erlittenen Schaden wieder möge ergötzt werden.“ —
400 Reiter des Herzogs Bernhard von Weimar übernachteten am 8. Februar.
— Vom 27. März bis 2. (12.) April war ein Teil der Birkenfeld'schen
Armee unter Generalmajor von Vitzthum einquartiert. Nürnberg gab
ihnen Proviant, trotzdem hausten sie wie Feinde mit Plündern, Sengen,
Morden ꝛc. Sie bedrohten Fürth mit Brand, weil sie auf der Straße
einen toten Reiter gefunden hatten, obgleich niemand wußte, von wem er niederge⸗—
macht worden war. — Um den Streifzügen Forchheims endlich ein Z'el zu
setzen, sandte Bernhard von Weimar den General H. Kratz von Scharffen⸗—
stein mit 2000 Mann nach Franken. Dieser verließ seine Quartiere um
Bamberg und war am 20. (80.) Mai in Fürth. Er zog dann nach
Gostenhof. Seine Reiter streiften auf dem Lande umher, raubten und
plünderten. Am 10. (20.) Juni entschloß sich Herzog Bernhard, sich mit
der ganzen Armee nach Forchheim zu wenden, wo er am nächsten Tage
eintraf und die Belagerung begann. Zur Sicherheit der umliegenden Ort—
schaften ersuchte der Rat den Herzog Bernhard um Salvaguardien, damit
die umherstreunenden Soldaten ꝛc. zur Armee getrieben und die Feldfrüchte
bis zur Ernte moͤchten gesichert werden. Die Gemeinde zu Fürth bat um
eine lebendige Salvaguarde von 20 Pferden. Graf Kratz schickte dreißig
Dragoner, welche alle 10 Tage 106 fl. Löhnung und täglich 88 Pfd.
Brot zu erhalten hatten. Nach Gründlach kamen 85 Dragoner. Um der
hartbedrängten Stadt Reégensburg beizustehen, marschierte Bernhard mit
dem größten Teil seines Heeres am 20. (30.) Juni ab. Doch hatte sich
Regensburg schon am, 16. (26.) Juli ergeben. Der schwedische Komman—
dant, Generalmajor Lars Kagge, erhielt mit seinen Truppen freien Abzug.
Am 21. Juli (1. August) traf er mit seinen 1200 Mann, Troß und
Bagage ungerechnet, in Fuͤrth ein. Der Rat sandte täglich für jeden
Soldaten 2 Pfd. Brot und außerdem 12 Eimer weißes Bier nach Fürth.
General Kagge logierte in der goldenen Gans in Nürnberg. Am 25. Juli
(4. August) brach er' auf und zog nach Würzburg. — Unterdessen hatte
Graf Kratz nach Bernhards Abzug die Belagerung Forchheims fortgesetzt,
Nürnberg versah ihn mit dem nötigen Proviant, Munition, Sturmzeug ?c.
Doch hoͤb er am 4. (14.) August aus Mangel an Truppen 2ꝛc. die