9J Vom Freyen willen.
wuůͤsten Heydent schen leben / Sonder Gott fodert
von yedermã solche gerechtigkeyt / strafft auch hart
mit allerley weltlichen plagen vnd ewrger peyn sol⸗
ches wuͤstes wesen.
Doch wirdt dise freyheyt verhindert durch den
teuffel / Dann wenn der mensch durch Gott nicht
wuͤrde beschuͤtzt vnd regiert / so treybt ijn der teuffel
zů sunden / das er auch eusserliche frumbkeyt nicht
helt. Solches ist not zů wissen / das die leuͤt lernen /
wie ein schwach elend mensch ist / der nicht hilff bey
Gott sucht / Solchs sollen wir erkennen / vnd Gott
vmb hilff bitten / das er dem teuffel were / vnd vus
behuͤte / vnd vns rechte goͤtliche gaben gebe.
zZum andern / kan der mensch auß eygener krafft
das hertz nicht reynigen / vnd Goͤtliche gaben wir⸗
cken / Als warhafftige rewe vber die ereet
tige vnd nicht ertichte forcht Gottes / warhafftige
lauben / hertzliche liebe / keuͤscheyt / nicht rachgirig
— — gedult / sehnlich ditten / nicht gey⸗
8gig seyn ꝛc··.. .
So spꝛricht Paulus zun Roͤmern am achten / Der
nattuͤriiche men sch kan nicht Goͤttlichs wircken /
Slhet nicht Gottes ʒorn / Darumb fuͤrchtet er
jn nicht recht / Sihet Gottes guͤttigkeyt
nicht / darumb trawet vnd glaubet
er jhm auch nicht recht. Dar⸗
umb sollen wir stettigs
bitten / das Got sey⸗
ne gaben in vns
wircken wolle
Das heysset
dañ Chꝛri⸗
stliche
fruͤmbkeyt.
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