Von LChꝛistlicher
Freyheyt.
Tliche reden auch vnbeschei
den von Chꝛistlichet freyheyt / da⸗
durch die leuͤt zum teyl vermeyrnen
sie seyen also fiey / das sie kein oͤber
keyt sollen haben / das sie fuͤrthet
nicht geben sollen / was sie schul⸗
dig sind. Die anderen meynen /
Chꝛistliche freyheyt sey nichts an⸗
ders / dann fleysch essen / nicht beychien / nicht fasten /
vud dergleychen.
Solche vngeschickte wahne des poͤfels / sollen
die Prediger straffen / vnd vnterricht thün / der zur
besserung vnd nicht zů freuel diene.
MNMo ist erstlich Christliche freyheyt / vergebung
der sunden durch Christum on vnser verdienst vnd
zuthůn / durch den heyligen geyst.
Dise freyheyt so sie wirt recht außgelegt / ist fru⸗
men leuͤten seer troͤstlich / vnd reytzet sie zur hebe got
tes / vnd zů Christlichen wercken / Darumb sol man
von disem stuͤck offt sagen. Also / welche nicht durch
den heyligen geyst bewaret werden / vber dieselbigẽ
hat der teuͤfel gewalt / treybt sie zů grossen lastern vñ
schanden / Macht auß eynem eynen ehebrecher / auß
dem andern eynen dieb / auß dem dritten eynen trodt⸗
schleger / Wie man sihet / das vil die in solche schan
de fallen / wissen nicht / wie sie dazuͤ kumen / Sonder
der teufel hat sie darzů getriben. Dis heisset das ge⸗
fengnus des menschlichen geschlechts / Dañ der teuͤ
ffel ruͤhet nicht / Vnd ist ein todtschleger / vñ wachet
darnach / das er vns vmb leyb vnd seel bringe / vnð