Volltext: Hans Sachs

Burgersfranu. 
Dem Krämer ft nicht Unrecht gfchehn, 
Daß er den Korb Hat müfjjen tragen, 
Dieweil er an den vor’gen Tagen 
Mutwillig hat verthan fo viel 
Mit Würfel und mit Kartenfpiel. 
Wär’ ich die Krämerin gewelen, 
Wollt ihnı den Text auch Hab'ı gelejen, 
Wollt au den Korb nit tragen han. 
Burger. 
Wär’ ich denn gqwelit der Krämersmann, 
Wenn gleich ih hätt’ ver]pielt das Geld, 
Den Korb zu tragen mir nit gfällt; 
Der Frau gehört die Wirtfchaft zu, 
Drum auch den Korb fie tragen thu, 
Wozu fie gänzlich it verpflicht, 
Bei Tag und Nacht, wie man dern ipricht: 
Der Mann der fol Herr fein im Haus, 
Die Herrichaft b’halten gar durchaus, 
Das Weib fei ihın ftets unterthänig, 
Sehorjam und nit widerfpennig, 
Drum foll fie auch den Korb nachtragen. 
Burger8frau. 
Drauf will ich dir hHimwvieder Jagen: 
Wenn jo ein Mann die rau bejchwert, 
Das Geld verfpielt, und 7o unwert, 
Daß er nit Haus zu Halten witßt, 
Meinit nicht, ob folder billig müßt 
Den Korb felbit wie ein ESiel tragen? 
Burger. 
So fannjt aud von den Meibern Tagen, 
Die mit den Kleidern gar fürwigen 
Und Dinter Männern Her popiken; 
Iteu” Trachten Haben wohn mit Haufen 
Und fie mit Schaden dann verkaufen, 
Damit fie fo viel Gelds vertHun, 
Daß fie den Mann nit lajjen ru9n. 
Solch Weib den Korb müßt billig tragen.
	        
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