Volltext: Hans Sachs

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Kunigunde. Ia was! Haft doch vor zwei SIahren 
ihon dein „Äagend CEvangelium“ gefchrieben und verbreitet; 
und ’8 it danach au nicht befjer geworden. Ia die, die deines 
Sinne8 find, die Jagen Alle: das ift recht, und das Hat der 
Sachs Jehr Ihön gejagt. Aber die nicht Deines Sinnes find, 
Sie hefehrit dır nit. denn die bleiben bei ihrer Meinung 
Hans Sachs (fieht fie freundliH an und ninımt Ihre beiden Hände). 
Ya, Kumigund, in dem Punkt Haft, glaub’ ich, recht. Und 
darin erfenn” ich mm wieder, daß auch die aNlerunverftändigite 
Frau in manden Dingen verftändiger Yt, als der Mann. 
(Gr füßt fie.) Da Halt deim Vfilaiter, — und nun geh. 
AuniaunDde (ab nad recht8). 
5. Muftritt. 
Hans Sachs (allein). 
(Ss ift allmälich faft dunkel geworden, aber nicht Nacht.) 
Hans Sachs. E33 gefchehn noch Wunder, jagt Die 
Kunigund, — und auch das mag wol jo fein. — Der Cichen- 
franz da tft vielleicht cin folches. Freilich, der Streiter ®otte5, 
deijen Conterfei vom Meijter Cranach darüber hängt, iit auch 
ein Mundermann. — (Er gebt finnend nach dent Lehnjtuhl zurüc und 
fest fi hinein.) Wir HatzZ mein lieber alter Nuzuenbeck immer 
gefagt, an jolchem Tag, wie der Heutige fr nich Ut, — da 
Halt man Einkehr bei fich felbit. Die Gedanken gehn wieder 
zurück in die Vergangenheit, und [AHıweifen auch wieder vOTALS 
im die ungewiße Zukunft, —- man denkt an Leben, au Tod 
und Ewigkeit. ch will Einfehr bei mir Halten, —— Ich fan’ 
mit reinem Gewinen. Und doch wollt‘ ich, ih Fönnte mehr 
— viel mehr erreichen, — Alles nur für das Nechte und das 
Sute, — und das kamı nur durch die Wahrheit gefchehn. 
__ — Mer aber nur auch recht gewiß wär’, was die Wahr- 
heit it — — (Seine Stimme ift [Hwächer geworden und ev {hHeint zu 
ent{GÖlummern, während von außen die Mufik vom Mbendton Nachtigall® —— 
wie im Borfpiel — anftimmt, Er {pricht halb im Schlafe nit gefloffenen 
Augen.) — Der Abendton Konrad Nachtigall’, — ich alaube 
die Weite zu Hören.
	        
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