Volltext: Hans Sachs

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zefommen, dem ich fhon fo viel verdanke. Dies wird Die 
ihöne Gejchichte von der geduldigen Miarkgräfin Srijelda. 
Das war eine niedre Magd, eines Köhlers Tochter, die der 
Markgraf von Saluz fih zur Chefrau nahnı, dann aber, um 
iHre Liebe und Demut zu erkennen, ihr gar harte Brühungen 
auferlegte. 
Kunigunde. Ja, zu was denn Prüfungen? 
Hans Sachs. Bon den Kindern, die fie ihın gebar, 
hat er ihr eins nad) dem andern fortgenommen und gefagt, 
daß er e8 tödien Iajie. Zuleßt aber hat er Ne arın und nackt 
zu ihrem Vater wieder zurücgejchickt. Und das Hat fie Alles 
gehorjaut erduldet, wenn auch fHurerzlich, aber ohne zu Hagen 
And Darwider zu Murten. 
Kunigunde (tomijd refohut). Nur weißt, Hans, mir Hätte 
der Markgraf oder fonjt ein Anderer mit folchen Dingen nit 
fomımen foNlen! Der wär” gut bei mir augelaufen! Das 
fann ich dir fhon jagen. Ja und aus foldhen Dunmmheiten 
willft gar noch eine Komödie fOreiben? Aber freilich wenn's 
darauf abgefehn ift, daß ihr euch als die Herren aufınerft, 
denen mwir nur immer unterthan und gehorjamı fein follen, 
da feid ihr Männer immer einia, wenn ihr aud) fonit mit: 
einander rauft. 
Hans Sachs (exheitert). Ja Sundek, und menn’8 nit {0 
wär’, da möcht‘ ih doch fehn, was aus der Welt werden 
jollt! Shr würdet ja im Mebermut gar fein Maß finden. 
3hr Weiber alle Habt eure zwei Seiten, eine weiche und eine 
widerhaarige. Zu eurer Behandlung gehört drum auch immer 
eine weiche Hand und eine Harte. Ich hHab’s dir ja bejonders 
gefagt in meinem Schwankgedicht vom bitter Iüß chlidh Leben! 
‘Er iit dabei aufgeftanden.) 
Mein Frau ft mein Paradies theucr, 
Dabei mein 'äglidhes Fegfeuer, — 
Du bift ein Yiünmel mehter Scel 
Und bift auch oft nmiein Bein und Höll: 
Du bilt mein Wlünfchelrut und Seegen, 
Bift oft mein Schauer und Plakregen. 
Du bift nein Mai und Kofenhag, 
Bift oft mein Blig und Donnerichlag; 
Du bift mein ‚Freiheit und mein Wahl, 
Bilt oit nein Gefänaniß und Notltall:
	        
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