ıcht eigene Wahl zunächft mar e8, die mich an Die
Darftellung von Harzdörfers Leben und Werken gehen
x hieß. €3 gefchah dies auf den dringenden Wunich der
Ordensleitung, dem ih mich fügen zu müllen glaubte. Eine voll
{tändig er[Höpfende Bearbeitung müßte fich nun auf der Grund-
lage der gejamten Weltlitteratur der Zeit erbauen. IH Hege
aber dabei die Befürchtung, daß Harzdörferz Perjönlichkeit nur
allzuleicht aus dem Zentrum in die Peripherie verjhoben würde;
zudem iüberftiege ein jJolches Unterfangen weit meine Kräfte.
Meiner Meinung nach entipricht Tittmanns vortrefflidhe Schrift,
„Die Nürnberger Dichter|hule, HarzSdörfer, Klaj, Birken 1847,“
im wejentligGen noch heutigen Tages den Forderungen, die man
billiger Weile an die wiffenfhaftlidhe Erfalfung und Würdigung
von Harzdürfer8 litteraturgelchichtlicher Bedeutung zu ftellen be:
rechtigt ijt. Wenn ih mich troßdem an eine „Ilia8 nach Homer“
heran wage, fo gelchieht e& auZ einer zweifacdhen Erwägung.
Einmal lag e8 nicht in Tittmannz Abficht, fih mit Harzdörfers
äußerem‘ Leben weiter zu befchäftigen. Dagegen wird man e8
gewiß nur “einen berechtigten Wunich der Pietät nennen Können,
wenn der Orden bei feinem ein Vierteljahrtaufend währenden
Beftehen auch dez LebenzZ feine erften Beagründer3 wieder näher
gedenken will. -
Die andere Erwägung gilt der verldhiedenen Art der Dar:
ftellung. Tittmannz Intereffle war ein rein wiffen]haftlicdhes. Das
beitimmte feine Anordnung nach den DihtungSarten; Harsdürfer
wurde alz Epiker, Lyriker, Dramatiker, Didaktiker 1. |. w. befprochen.
Meine Darlegung hat zunächft den Kreis der Ordensmitglieder
im Auge. €E3 mußte daher mein Bemühen fein, die wiffen]Oaft-
lien Ergebniffe fo mitzuteilen, daß fie auch weniger Eingeweihten