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köchin II 5 würde streng abgeleitet küchin ergeben; doch vd. Weinh,
8. 46; ähnlich ist es mit gröltzen 1I 97, abgeleitet aus grollen swv.
vom stv. gröllen brüllen (Schm. I 993), und mit stölpen II 24
stolpern, wofür bei H,S. auch stolpen, stolpern, das mit stülpen
hemmen, umkehren in Zusammenhang zu bringen; Weig, II 825,
846, Schm. II 753; ef. Adject. stulp II 16];
8. 19, 11) ü = mhd. ü, üe; daneben
ü — nhd. ö (oft ein Zurückgreifen auf den ursprüngl. Vocal
u; Weinh. $. 46 in.) in düppel (I 60: krüppel, Döbel, Klotz, mhd.
tübel; Schm. I 529), füllerey (I 12, von füller Säufer im 15. Jahrh.;
völlerei erst im 17. Jahrh.), künig (II 51 A, wie mhd., € köng, cf.
IT 392 ff., wo beide Formen oft mit einander wechseln, C aber die
letztere vorzieht; md. und zuweilen bei Luther konig), münnich und
münch (1X 15 ff., 396, 458 etc., wie mhd.), rüllen (II 48:, auch
rücheln, rucheln — röcheln, mhd. rühelen, ahd, ruhen, rohön rugire);
ü = nhd. o in drüssel (I 54; = mhd. druz3el und drüzzel
von droz5e; hangdrüselt II 69, 277), gülden (Adj. I 24; auch Subst.
Gulden II 24, 64 und II 92, wo A gulden), lündisch (II 6 — aus
London, früher Lunden — ags.);
ü = nhd. iin küß, küssen (= culeita I 28:, 64:, 52, 64;
so auch mhd. — von afrnz. cwissin — und jetzt wieder für das im
vorigen Jahrh. sich verbreitende kissen zur Aufnahme empfohlen;
Weig. I 885);
ü = älterem i (meist durch Einwirkung der Liquiden und
Labialen im Ooberbayr. Dialect; Weinh. $. 53) und ie in fürwitz,
ig (I 53, II 16925,25, I 15 u. ö; schon ahd. vurwizze neben dem
ursprünglichen, aber unverstandenen firtwizzt, mhd. vürwitze neben
virwitze, md. vorwitz = nhd., obwohl da fürwitzig noch vereinzelt
auftaucht; bei Luther furwitg etc. — Über firi Schm. II 1063),
hülff (Sbst. II 31, 40, 64, 70, 108, wie bei Luther, aus md. hulfe,
während mbd. hilfe, öfter helfe; cf. Bitte neben bete), holhüppen
(Sbst. und Verb. I 59, 241 u. ö.; auch Aüppelman, -vaß; im
15. Jahrh. Aipe, hiepe; Schm. I 1189), kürein, -ren (136, 1176 = Qui-
rinus), wünnig (1 63, wofür sonst winnig wüthend von mhd. winnen
stv, leiden, rasen, woher gew., erw., verwinden; Schm. II 929),
würffe, sie würft (I 15, 42, auch in H. S. Dialogen, ed. Köhler 5019,
von werfen; oder sollte ein schw. Verb. würfen anzusetzen sein, wie
würgen zu wergen, stürzen zu sterzen? — Lex. I 700, 227): zu