Inhaltsverzeichnis: Alt-Nürnberg

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gemieden und dem Volke die Haltung des Interdikts befohlen hätten, 
so würden wir nicht im Wege sein. Da wir aber Laien sind und 
über Jene keine Jurisdiktion haben, so steht uns nicht zu, den Umgang 
mit besagtem Gelehrten zu verbieten.“ 
Gregor Heimburg selbst aber schritt wie ein Held aufrechten 
Hauptes weiter durch das Leben. Den unerschrockenen Kämpfer für 
die kirchliche Unabhängigkeit Deutschlands, dem niemals und nirgends 
die Siegespalme winkte, beugte der päpstliche Bannfluch nicht im 
mindesten. Mit diesem Bannfluch belastet blieb er, als Herzog Sig— 
mund nach dem Ausgang des Tiroler Kirchenstreits die päpstliche 
Absolution empfangen; mit diesem Bannfluch belastet trat er 1466 
in die Dienste des Hussitenkönigs Georg Podiebrad und kämpfte als 
dessen vertrauter Rat den schweren Kampf gegen die päpstliche Kurie 
weiter. Und als auch dieser sein Freund und Beschützer gestorben, 
suchte der greise kampfesmüde Streiter Zuflucht bei den dem Böhmen— 
könig befreundeten Herzogen von Sachsen in Dresden. Auch hier 
ließ ihm die hochwürdige Klerisei keine Ruhe. Endlich gelang es 
doch der eifrigen Vermittlung des sächsischen Kurfürsten, daß Heim— 
hurg noch kurz vor seinem Tode (1472) vom päpstlichen Bann los— 
gesprochen wurde. In der Geschichte Nürnbergs wird dem 
wackeren Manne, welcher der Stadt in schwerster Krise 
mit so treuem Eifer beigestanden, immer ein Ehrenplatz 
gesichert bleiben. 
Viel näher als Türkennot und Kirchenverbesserung lagen den 
deutschen Fürsten ihre eigenen Händel am Herzen. Von der Sucht 
nach Vergrößerung ihrer Hausmacht auf Kosten des Reichs oder 
hrer Nachbarn, besonders der Städte, waren alle mehr oder minder 
ergriffen und ein häufiger Zusammenstoß der verschiedenartigen In— 
teressen und Strebungen um so unvermeidlicher, als das Oberhaupt 
des Reichs, der „träge Sardanapal“, wie ihn Heimburg nannte, weder 
den Willen noch die Kraft besaß, dem anarchischen Treiben der 
Fürsten Halt zu gebieten. 
Dem Markgrafen Albrecht Achilles und seinen Verbündeten war 
es im sogenannten Markgrafenkriege nicht gelungen, auch nur eine 
einzige Reichsstadt unter fürstliche Botmäßigkeit zu beugen. Einen 
vorübergehend glänzenderen Erfolg hatte das Unternehmen eines 
Wittelsbachers gegen die Reichsstadt Donauwörth. Herzog Ludwig 
der Reiche von Bayern-Landshut, welcher im Jahre 1458 den 
Frieden zwischen dem Markgrafen Albrecht und der Stadt Nürnberg 
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