fullscreen: Versuch einer grammatischen Darstellung der Sprache des Hans Sachs (1. Theil)

1.4 
Fällen lässt jene Erscheinung sich sogar historisch begründen, — 
Um mit dem Einzelnen zu beginnen, so findet sich für anlautendes 
mhd, b aufserordentlich häufig (ja in S durchgehends) die Tenuis N 
welche — allerdings den zur Härte sich neigenden Klang des b 
zu bezeichnen bestimmt — den Einfluss der bayrischen Mundart 
auch hier erkennen lässt, indem diese, während die höfische Sprache 
des Mhd. nach fränkischem Beispiele die anlautende Media behielt, 
die zweite Lautverschiebung vollzog und zusammt dem Alemanni- 
schen in den Schriften vor und nach der mhd. Blüthezeit — doch 
auch in dieser, z. B. bei den Schreibern Wolframs, zuweilen durch- 
brechend —’ den Stand des sogenannten Strengalthochd. einnimmt. 
(Weinh. $. 136, 152 in.) Daneben aber blieb das gemeindeutsche b 
auch bestehen, von der anderen, der fränkischen Seite unterstützt. 
Die sogenannte Lautabstufung, eine der älteren Sprache nachzurüh- 
mende Feinheit in der Wiedergabe auch kleinerer, durch Annäherung 
gewisser Laute (Weinh. $. 143) hervorgerufener Veränderungen, ist 
natürlich hier nicht mehr zu erwarten. 
Es mögen nun Beispiele folgen; eine vollständige Aufzählung 
aller Abweichungen von unsrer Schreibweise würde weder der Raum 
gestatten, noch der Gewinn rechtfertigen. Auch dessen bedarf es 
nicht, jedesmal zu erwähnen, dass und wo die Media sich noch 
findet. 
5. 26. p = nhd. b: der pache (Schinken I 20, 62; öfter b.), pachen 
(backen I 18, 34, II 5; pachscheyt X 13 AB; backofen II 68), pad 
(I 36, 63), verpaffeln (II 15 wol von bafel, wie bofel neben pofel; 
vd. bei f = b), paldt (IT 8), palck (IX 48; balck 153, 57, IX 57, 
74, 105), palgen (IT 8; erst seit dem 16. Jahrh.), pancket (I 26), 
pant (II 15), parfusser (X 41), pargelt (I 24; II 4 parem geld), 
danckpar (I 15, schampar 66; doch erbar u. a.), paren (Barn I 43, 
53, II 4, 10, 18, 185), erparmen (II 12), schönpart (II 4), spite- 
parten (I 33), patzen (II 12, 13, 21, 22) [patzet (I 88) zwar 
nhd. patzig, aber mit batzen — nach Weig. II 316 — von bachen, 
bachezen, viclleicht an patzen schlagen — Schm. I 416 — ange- 
lehnt]; das peck (I 18), die penck (IL 42,61), perg (I 43), pergen 
(11 17), gepern (11 30, 81; entp. II 40 zugleich durch Assimilation), 
pett (I 34, 43, 58, 59), petten (137; db. 63), gepetten (II 122), 
pettlstab (I 13, II 54); pyder (II 40, 48), pinden (II 10, 68; ver- 
punden 132), »ier (I 6, db. I 5), pirn (I 27), yysen (Bisam I 25 AB),
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.