Inhaltsverzeichnis: Verwaltungsbericht der Stadt Nürnberg für das Jahr 1926/27 (1. April 1926 bis 31. März 1927) (1926/27 (1927))

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Denkwürdige Vorfälle 
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tobenden Streit um die Einführung eines runden oder eckigen Einheitskerichtkübels geißelt. Weiteren 
Kreisen wurde seine Dichterschaft bekannt durch seine hier und in Fürth wiederholt aufgeführte 
Märchenoper „Der Drachentöter“. Fürs Gemeinwohl stellte er seine Kraft stets in uneigennützigster 
Weise zur Verfügung: als Pfleger in einem Lazarett während des Krieges, durch Veranstaltung von 
Wohltätigkeitsaufführungen seiner Märchenoper, dann in den unruhigen Zeiten nach der Revolution 
als eifriges Mitglied der Volks- und Einwohnerwehr, sowie der Reichsflagge Nürnberg. Zuletzt lebte 
er im Ruhestand, schwer leidend, aber seinen goldenen Humor sich bis ans Ende bewahrend. 
26. Mai 1926. Bek, Fritz, Polizeioberstleutnant. Er wurde am 5. März 1871 
in München geboren. Im Jahre 1892 trat er beim 19. Inf.-Rgt. Erlangen als Offiziersaspirant ein 
und wurde 1894 zum Sekondeleutnant befördert. Von 1901 bis 1906 war er im Kadettenkorps tätig 
und wurde im Jahre 1906 als Oberleutnant zum 11. Inf.-Rgt. versetzt, wo er 1908 zum Hauptmann 
und Kompagniechef befördert wurde. Mit diesem Regiment zog er auch ins Feld und wurde in der 
Schlacht bei Lothringen im Jahre 1914 durch einen Granatsplitter im Rücken verwundet. Noch im 
gleichen Jahre kehrte er wieder ins Feld zurück und wurde Führer des 2. Bataillons des 14. Inf.-Rgts., 
mit dem er im Jahre 1916 in englische Gefangenschaft geriet. Nach Beendigung des Krieges leistete er 
erst bei der Reichswehr Dienst und trat dann zur Landespolizei über, wo er den Abschnitt Nürnberg 
als Kommandeur übernahm. Bei Errichtung der Polizeidirektion Nürnberg-Fürth im Jahre 1923 
wurde ihm die Leitung der gesamten Schutzmannschaft übertragen. Er war ein wegen seiner Gerechtiag— 
keit bei aller Strenge im Dienst allgemein geachteter Vorgesetzter. 
26. Mai 1926. Boas, Jobst, Kaufmann. Geboren wurde er am 12. Mai 1859 in 
Sachsen, B.⸗A. Ansbach; 1887 ließ er sich in Nürnberg als Schuhmacher und Schuhwarenhändler 
nieder. Seit 1921 betrieb er einen Landesproduktenhandel. Mit seinem Tod verlor nicht nur die ganze 
Handwerks- und Mittelstandsorganisation Frankens und Bayerns, sondern auch im besonderen das 
fränkische und bayerische Genossenschaftswesen einen altbewährten Vorkämpfer. Denn 18 Jahre lang 
war Jobst Boas stellvertretender Verbandsdirektor des Bayerischen Genossenschaftsverbandes. Er war 
einer der ersten unter den Handwerks- und Mittelstandsführern, die in Nürnberg mit 18 Genossen— 
schaften am 11. Juli 1902 den „Bayerischen Genossenschaftsverband“ ins Leben riefen, um dessen 
Auf- und Ausbau Boas sich als dessen stellvertretender Verbandsdirektor sehr verdient gemacht hat. 
24. Juni 1926. Meck, Bernhard, Fabrikbesitzer. Er wurde am 8. Januar 1863 in 
Nürnberg als der Sohn des Schlossermeisters und späteren Geldschrankfabrikanten Ernst Meck geboren. 
Meck widmete sich dem kaufmännischen Beruf und trat 1880 in das väterliche Geschäft ein; 1891 
wurde er der Leiter und Alleininhaber der Maschinenfabrik Ernst Meck. Das Unternehmen nahm 
unter seiner umsichtigen Führung einen immer größeren Umfang an. Er widmete sich vorwiegend 
dem Ausbau des Preß- und Stanzwerkes, das mit den neuesten und größten Blechbearbeitungs— 
maschinen ausgestattet wurde. 1914 konnten diese mustergültigen Einrichtungen voll und ganz in den 
Dienst des Vaterlandes gestellt werden. Seiner unermüdlichen Schaffensfreude, seiner Geschicklichkeit 
und Pflichttreue gelang es, dem Unternehmen Weltruf zu verschaffen. Im öffentlichen Leben unserer 
Stadt hat Bernhard Meck eine bedeutende Rolle gespielt. So war er Mitglied einer großen Reihe von 
kulturellen Vereinen, die seine Hilfe oft in Anspruch nahmen. Daneben ist er aber auch, unabhängig 
von Parteien und Verbänden, selbständig für nationale Belange eingetreten. Seit 1901 war er serbischer 
Konsul. Bernhard Meck wurde auf einer Geschäftsreise im Ausland, die er abbrechen mußte, von einer 
zuerst harmlos scheinenden Krankheit befallen, in deren Verlauf er 8 Tage später verstarb. 
21. Juli 1926 Wagner, Ferdinand, Generalmusikdirektor, Karlsruhe. 
Generalmusikdirektor Ferdinand Wagner, erster Dirigent der Karlsruher Oper, von seinem hiesigen 
Wirken als musikalischer Leiter unseres Stadttheaters noch in frischer Erinnerung, ist in München 
nach einer Blinddarmoperation an Herzschwäche gestorben. Er wurde am 30. März 1898 in München 
als Sohn des Professors Karl Wagner, des Klarinettisten im Orchester der Münchener Oper, geboren. 
Seine künstlerische Ausbildung erhielt er an der Münchener Akademie der Tonkünste. Nach Vollendung 
seines Studiums kam er als Dirigent an das Dortmunder Stadttheater, von wo ihn der Intendant 
des Stadttheaters, Dr. Johannes Maurach, im Jahre 1923 als ersten Kapellmeister der Oper nach 
Nürnberad engagierte. Im Sommer 1925 siedelte Ferdinand Waaner nach Karlsruhe über, wo er an 
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