Metadaten: Versuch einer grammatischen Darstellung der Sprache des Hans Sachs (1. Theil)

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vErnt, von virne alt, goth. fafrnis; doch cf. Grimm, W. MI 1548, 
wo wvärt von ver, vernt von vern selbständig abgeleitet werden), 
kummeter (I 32 = kommentiur); so in hincket (IX 84), wol auch 
in gronet (I 15), murret und stincket (11181; cf, -et = -icht unter €). 
Auffallend ist die Apocope in fünfftze (II 134, wol mit nasalicertem 
e“, wie in der Mundart; S hat hier dreyen). Auch grama, gramma 
(altes Pferd II 14, 494 ff.) scheint Verkürzung von graman (Schm. 
I 994 f., bei Fischart grömlein; cf. dagegen lerman — Lärm II 42, 
eine im 16. Jahrh. übliche Entstellung des roman. alarma , allarme). *) 
[Über die Verkürzung der 1. Pers. Plur. ist beim Verbum zu reden.] 
Eingeschaltet wurde ein Nasal, wie schon mhd. gerne, bei 
sunst (auch sonst, vd. bei u), leichnam (I 5, II 15, 62 ete., mhd. 
licham, lichnam , ahd. lihhamo) , bibenen (I 63, beben, mhd. biben, 
-enen); angesetzt bei nun (nur 1180 nu, welches mhd. das gewöhnliche, 
woneben 0, nuo, nuoNn Sich entwickelt; goth. nu; Noch bei Luther 
nu), sondern (= sed, Dat. Pl. von sunder, aus dem Md., as. in 
sundron; doch nur I 6416 AB und 65, wie bei Luther; sonst =— 
mhd, unflectiert, I 64, II 12, 34, 39, 45, 85, 91, 96, 99, 115), die 
fern, ferner [II 19, II 15; mhd. Adv. und Adj. vörre, goth, fatra 
Adv., durch Assimil. entstanden aus v&rne (cf. störro und störne; 
Weinh. 8. 196), welches im Md. sich erhielt und von da ins Nhd. 
aufgenommen zu sein scheint; aus dem Adj. ist wol das nhd, Subst. 
eher herzuleiten als von mhd. wirre stf.; von fern II 3 entspricht 
schon mhd. von v&rren, ahd. förrana Adv. — Cf. auch ferd 11 71 
= fernerhin, sowie vErnt, vert vorm Jahre, virne, goth. fatrnis alt, 
wol alle der selben, weit verzweigten Familie angehörig, die von der 
Wurzel par (per, por) ausgieng, und der auch x0006 (000@), 
mE0uS, mEDVCL angehören; ef, Grimm, W. III 1532 und 42 und Cur- 
tius, Grundzüge d, greh. Etym., besonders N. 346, 47, 80, 357, 360, 
in welch letzter indes dem x&0vot — und damit vielleicht dem vert — 
als einem Compos., = skr. parut aus para ulterior, alius und wat 
#roc, cin bedeutsamer Gehalt und hohes Alter zugesprochen wird ]. 
Nasale Aussprache des e (e”) bedeutet wol das n in hen (II 124, 
*) Die Silbe man erinnert an die alten Hypocoristica auf -man, wie Karlman, 
Diezman, Enzman ete., und vielleicht dürften wir in gramman eine ähn- 
liche Namengebung erkennen wie im heutigen Fuchs, Scheck, Bläss; 
also etwa — Grauchen ? — Sonst bezeichnet auch Graumann den Bauern,
	        
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