Metadaten: Das beständige oder tägliche Wohlleben der Kinder Gottes wurde in einer Gastpredigt aus Proverb. XV,15. einer zahlreichen Gemeinde in der Barfüsserkirche zu Nürnberg Sonnabends den 17. Junii 1752, vorgestellet

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Seite seines erlauchten Bruders, an der Spitze unseres tapferen Heeres, 
den ruhmvollsten Antheil genommen hat an der Besiegung des Erbfeindes 
und der Wiederaufrichtung des glorreichen neuen Reiches! Und so lassen 
Sie uns hier, an der Wiege unseres Königshauses, Worte geben unseren 
patriotischen Empfindungen des Dankes und der Verehrung in dem be— 
geisterten Rufe: „Seine Maiestät unser allergnädigster König und Herr, 
seine siegreichen Heldensöhne und sein ganzes erhabenes Königshaus lebe 
hoch!“ 
Und nun mögen wir, verehrte Festgenossen, in stolzer Freude an der 
Gegenwart zurückblicken auf eine große und ehrenreiche Vergangenheit. 
Ja! Ich betrachte es als ein heiliges Amt, was Sie mir übertragen 
haben, und ich fühle die Schauer der ganzen Schwere einer Verpflichtung, 
wie ich sie für heute übernommen habe, die leuchtende und verklärte 
Riesengestalt des gewaltigen Meisters vor Ihnen aus dem Schatten der 
Jahrhunderte und aus der Tiefe des Grabes heraufzubeschwören, auf daß 
Sie mit mir bewundernd niedersinken in liebevollem Anschauen, der Herr⸗ 
lichkeit eines Geistes von so hohem und so mildem Wesen, eines Meisters, 
oon dem wir, mehr als von irgend Einem, mit dem großen Britten sagen 
können: „Er war ein Mann, nehmt Alles nur in Allem! Wir werden 
seines Gleichen nimmer sehen!“ Ja, er war ein deutscher Mann! 
Mächtige Reiche, große Namen von damals sind in Vergessenheit 
bersunken, aber der Name Albert Dürer strahlt wie ein Stern durch 
die Nacht der Jahrhunderte und sein Glanz nimmt noch immer zu, je 
mehr wir ihn mit geschärftem Auge betrachten und bewundern. 
Der Urahn des Dürergeschlechts, auch ein Albert, stammt, wie 
wir aus unseres Dürer eigenen Aufzeichnungen wissen, aus dem Dörflein 
Eytas bei dem Städtlein Jula, acht Meilen unter Wardein in Ungarn. 
Sein Sohn Antoni Dürer wurde in Jula bei einem Goldschmied in die 
Lehre gegeben, verheirathete sich später dort und hatte drei Söhne, von 
welchen der älteste, unseres Dürer Vater, gleichfalls Goldschmied wurde 
und, nachdem er in den Niederlanden gewesen, nach Deutschland und Nürn— 
berg kam und dort Barbara Haller, des trefflichen Goldschmied Jero— 
nimus Haller Töchterlein, „eine hübsche, gerade Jungfrau,“ fünfzehn 
Jahre alt, heirathete. Der dritte Sohn aus dieser achtzehn Kinder reichen 
Ehe war unser Albrecht Dürer, geboren im Jahre 1471 am Sanct 
Prudentientage, dem 21. des Monat Mai. Also neunzehn Jahre später
	        
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