Volltext: Der Ruhm der göttlichen Barmherzigkeit wurde in einer Gastpredigt am S. Johannis-Tage in der Egydierkirche allhie einer zahlreichen Versammlung vorstellig gemacht und auf vieler Verlangen dem Druck überlassen

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RRach der Beerdlgung meines Gefaͤhrten, setzte ich ganz allein meine 
Reise sort uͤber Beruth nach Damascue, onz auf das Gebirge Libe 
non, ferner nach Tripolis in Shrien auf den Huͤgel des Berges Li⸗ 
banon, wo die beruͤhmten Cedern stehen; sodann uͤber Sidon und Cy⸗ 
rus wieder nach Ptolemais. 
Vun gieng ich zuruͤck uͤber Cyprus, Rhodus, Satalia und Chios 
nach Smyrna. An welchem letzteren Orte ich mit einer Predigt oͤffent 
lich Abschled nahm: und darauf durch den Archipelagum uͤber Ragusa 
nach Trieste, von da nach Fiume; dann nach Venedig, und ferner 
durch Tyrol uͤber Ausburg, Regensburg, Nuͤrnberg, Leipzig nach 
* zuruͤck gieng: allwo sch am“é October 1756. und also nach fuͤnft⸗ 
alb Jahren von einer aus mehr als zweytausend Meilen bestehenden Nei⸗ 
se wiederum gluͤcklich anlangele. 
Mein Hauptzweck ausser obgedachten allgemeinen, auf dieser ganzen 
Reise war, zu untersuchen: theils, ob man in diesen Laͤndern Arben 
finde ? theils, wie sie anzugreiffen sey. Wie weit diese beyde Fra⸗ 
pon der, Erfahrung. deaniwortet, worden wirdeine Be⸗ 
richten D. Callenbergischen Instituũ zu seiner Zeit mit mehrern zu ersehen 
Leynz dabey guch manche andere Anmerkungen vorkommen werden so, 
daß diese Stuͤcke der Berichte hoffentlich zugleich eine nicht unnuͤtze Orien⸗ 
talische Reisebeschreibung werden abgeben koͤnnen, und vielleicht der Au— 
fang seyn moͤchten, zu mehrern Nacrichten solcher Art 3wann der 
HErr diese nicht ohne vieie Gefahr, Muͤhseligkeit und schweren Hruͤfun⸗ 
gen, aufgethane Thuͤr offen zu halten, und einen weitern Eingang durch 
dieselbe zu veranlassen und zu foͤrdern sich in Gnaden und Barmher⸗ 
zigkeit gefallen liesse. Uebrigens ist dis gewiß; der Arbeit ist viet, aber 
der Arbeiter sind wenige. Wer beten kan der bete, daß der HErr 
selher Arbeiter in seine Erndte senden moͤge. Ich aͤber in Hofnung, 
daß der HErr, welcher mich auch auf dieser langwierigen Reise aus so 
mancher Gefahr zu Wasser und zu Lande errettet hat, wenn ich noch 
weiter reisen soll, mir einen Gefaͤhrten nach seinem Sinne geben werde 
ich vereinige mein Flehen mit der Kirche GOttes und sage: HErr? das 
Werk deiner Hande wollest Du nicht lassen! Amen?“ 
Halle, aus dem Hause des Herrn D. Callenbergs, 
den a5 Nov. 1756. 
St. Schulz. 
Sanftmuth Sieget. 
Matth. 5, 5.
	        
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