Volltext: Ausgewählte Fastnachtspiele des Hans Sachs (2. Band)

Der Bauer tritt ein und spricht: 1) 
Sag', Greschel, hast du's ausgericht't, 
Daß morgen, wenn der Tag anbricht, 
Man nach der Stadt zum Markte bringe 
Milch, Schmalz und Käs' und andre Dinge, 
Wie ich das alles dir befahl? 
Du mußt beim ersten Sonnenstrahl 
Früh mit der Mutter in die Stadt. 
Die Tochter spricht: 
Es ist gethan. Doch ist es spat, 
Ich muß den Kühen Warmes geben, 
Das Nachtmahl uns bereiten eben 
Und thun, was sonst noch bleibt zu schaffen. 
Danach will ich mich legen schlafen. 
O könnt' ich früh erwachen frei 
Grad' um den dritten Hahnenschrei, 
So wollt' ich melken und Futter geben 
Und auf den Weg mich machen eben, 
Daß ich wär' da, bevor es tagt. 
Der Bauer spricht: 
Jawohl, komm' nur, wie du gesagt! 
Zwei Stunden steh' ich auf zuvor, 
Damit ich sein kann an dem Thor, 
Bevor man aufthut; muß vor Gericht, 
Mein Zinsherr mich um Schuld anspricht 
Und mich dahin geladen hat. 
Die Tochter spricht: 
Mein Vater, kauf' mir in der Stadt 
Ein blaues Band zum Schopf, dazu 
Einen roten Beutel und gelbe Schuh'. 
1) Aus Paulis Schimpf und Ernst; vgl. Univ.-Bibl. Nr. 945 /46, 
S. 131. 
— M2ü222 —
	        
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