Metadaten: Abriß des in Nürnberg geltenden ehelichen Güterrechtes

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einen Unterläufer geschildert hat, wie er sein sollte, gewissermaßen das 
Ideal eines Unterläusers, wie man ihn sich wohl denken kann! Eine 
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leicht herzustellen ist, wie es eben ausgesprochen wurde. Wenn Herr 
Montfort sich seit dreizehn Jahren damit beschäftigt hat, seinem Ideal 
näher zu kommen und eine solche Mühle einzurichten, so glaube ich 
gerne, daß ihm dies in der erwähnten Zeit gelungen ist, bitte Sie 
aber zu beachten, daß bei alten Mühlen und auch Neuen mit Holz— 
konstruktion, die Sache nicht so leicht ist, wie sie sich Herr Monktfort 
denkt. Es ist hier kein eiserner Ring abzudrehen, kein starkes Mühl— 
eisen und keine absolut sichere Verbindung des oberen ruhenden Steines 
mit dem Mühleisen resp. Spur herzustellen. Alles dies ist auch bei 
kleinen Wind- und Wassermühlen zu beachten. Es ist fast unmöglich 
hier einen Unterläufer einzurichten, wie ihn Herr Montfort sich ge— 
dacht hat, und liegt hierin, glaube ich, die Hauptursache, weshalb der 
Oberläufer den Unterläufer fast vollständig verdrängt hat. Auch glaube 
ich sicher, daß, selbst wenn der Unterläufer früher als der Oberläufer 
entstanden wäre, doch der letztere den Sieg errungen hätte. 
Uhlhorn⸗Grevenbroich: Meine Herren! Gestatten Sie mir, zu 
dem interessanten Vortrage des Herrn Montfort, noch Einiges zu 
emerken. 
Ich habe mich auch seit mehreren Jahren mit unterläufigen 
Mahlgängen beschäftigt und möchte Ihnen, die hierbei gemachten Er— 
fahrungen, kurz mittheilen: Daß das Prinzip, den unteren Stein ro— 
tiren zu lassen, richtig ist, haben die größten Kapazitäten im Mühlen— 
fache anerkannt; daß trotzdem die unterläufigen Mahlgänge noch we— 
nig Verbreitung gefunden haben, liegt lediglich an der unrichtigen 
Ausführung. Die Hauptfehler, welche mir bei den bekannteren Kon— 
struktionen aufgefallen, sind folgende: 
Unrichtige Konstruktion des Spurzapfens; derselbe hat einen 
bedeutend größeren Druck auszuhalten als bei Oberläufern 
und muß deshalb auch einen entsprechend größeren Durch— 
messer haben, damit der Druck auf die Flächeneinheit die 
zulässige Grenze nicht überschreitet. 
Zu geringe Stärke der Mühlspindel. 
Falsche Lage der Steinbuchse; dieselbe soll über dem ruhen— 
den Oberstein und nicht unter dem rotirenden Unterstein 
iegen. 
angelhafte Befestigung des Untersteines auf der Mühl— 
pindel. 
Unsolide Lagerung des Obersteines. 
Falsche Schärfe; die Furchen dürfen bei dem Unterstein nur 
einen geringen Zug haben, damit die Kleie rein wird und 
das Mahlgut nicht halbgemahlen heraus kommt. 
Zu geringe Stabilität der ganzen Konstruktion. 
Meine Herren! Vermeiden Sie diese Fehler und Sie werden mit 
den unterläufigen Mahlgängen zufrieden sein, Sie werden eine größere 
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