Full text: error

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Ansichten Anderer. 
Natur sich bedient, um Unrath und Leichen nutzbar zu machen. 
Die Natur hält auch in dem reinsten Kieselsand und noch mehr in 
guter Ackererde die zerfetzbaren Pflanzen⸗ und Thiertheile zurück, da 
ohne dieses Zurückhalten die Erde unfähig wäre, Pflanzen zu ernähren, 
sowie Thiere und Menschen, die der Pflanzen zu ihrer Ernährung 
bedürfen. Unsere Architekten aber träumen von einer Verschlemmung 
des Sandbodens, die nicht stattfindet und welche nur sie durch unnatür— 
liche Anhäufung von schädlichen Stoffen auf einen Punkt hervorrufen. 
Doch lassen wir gemäß dem alten Spruch: Eines Mannes Rede 
ist keine Rede, man muß sie hören beede“, Einiges folgen, das die 
„Nürnberger Presse“ über vorliegenden Gegenstand mittheilt: 
Ansichten Auderer. 
Ein gutgeschriebener Artikel in der Nürnberger Presse bestätigt 
die in vorliegender Schrift und in meiner Schrift über Kanalisation 
und Abfallwasser enthaltenen Ansichten durch Anführung von Thatsachen. 
Der Civil-Ingenieur Pieper berecenet, daß die Stadt Berlin, 
wenn sie die Unraths-Tonnen einführt, 660 Wagen und 1265 Pferde 
nothwendig hat, welche eine Ausgabe von 7,000,000 Mark machen, 
— also die Gemeindesteuer, die 1869 schon über 400 Proc. betrug, 
bedeutend erhöhen würde, abgesehen von den Ausgaben, welche den 
Einwohnern durch Anschaffung der Tonnen ꝛc. erwachsen. 
Dr. Geigel bemerkt im Handbuch der speziellen Pathologie von 
Dr. Ziemsen, daß die Versuche mit dem Tonnen-System in allen 
Städten, wo es eingeführt wurde, kläglich genug ausgefallen seien. 
Zu tadeln ist es, daß man die Gegenwart mit ungeheuren Aus— 
gaben für Dinge belastet, welche die Vorfahren zu schaffen unterließen 
(weil sie das Bedürfniß nicht fühlten, oder weil sie überhaupt entbehr— 
lich sind) und deren Nutzen keineswegs erwiesen ist, sondern blos auf 
den Meinungen von Fachleuten beruht. 
Aus den umfassenden statistischen Erhebungen über die Wirkungen 
der in England eingerichteten sog. Sanitätswerke geht hervor, daß nur 
allein der Zuleitung reinen Wassers und der Handhabung größerer 
Reinlichkeit ein bestimmter günstiger Einfluß auf das Befinden der 
Einwohner jeues Landes zugeschrieben werden kann. Einzelne Aerzte 
und Ingenieure nehmen aber an, daß bei uns immer noch ein guter 
Boden für Experimente in Sanitätswerken mit dem Gelde der Bürger 
gefunden wird und lassen nicht ab, Versuchsstationen zu empfehlen und 
zu etabliren. So haben sich besonders im September 1874 der Bau— 
rath Hobrecht in Berlin und der Ingenieur Gordon von Frankfurt 
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