Objekt: Albrecht Dürer als Buch- und Kunsthändler

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Eystettense mit Dürers herrlichem Canonblatt, dessen Stock 
dann Friedrich Peypus 1524 zu seinem Nachdruck der Witten— 
berger September-Bibel verwandt hat. Für Christoph Scheurl, 
seinen ersten Apologeten, zeichnete Dürer verschiedene Holz⸗ 
schnitte auf, die dieser zu Drucken benutzte, die Fr. Peypus 
ausführte; für den Nürnberger Rat entwarf er das schöne 
Wappen der Stadt, in der bei Fr. Peypus gedruckten Aus— 
gabe des Stadtrechts von 1522 zuerst, dann von Veit 
Dietrich zu einem Flugblatt verwendet. Für Conr. Celtes 
hat Dürer verschiedene Zeichnungen verfertigt, deren Schnitte 
sich erstmals in den Quatuor libri amorum, Nürnberg sumtibus 
societatis Celticae 1502 befinden, dann aber von Celtes in 
seinem Guntherus Ligurinus und in seiner Melopoaie ver— 
wendet wurden, die beide Erhard Öglin in Augsburg druckte. 
Die Blätter zu den Werken der Roswitha, 1501 von der 
sodalitas Celtica veranstaltet, werden mit Ausnahme von 
zweien heute Dürer abgesprochen. Diese beiden sind die 
Darstellung wie Conrad Celtes sein Buch dem Kurfürsten 
von Sachsen überreicht (Wustmann möchte in 3 Zuschauern 
die Porträts von Dürer, Koberger und Wohlgemuth er— 
kennen) und jene, welche die Nonne Roswitha zeigt, die 
ihre Komödien dem Kaiser Otto J. übergibt. Zu diesem 
Blatt hat sich in Léon Bonnats Sammlung eine Studie Dürers 
gefunden. 
So sehen wir, daß alle die Dürerschen Holzschnitte, 
die sich in Drucken der Peypus, Höltzel, Stuchs u. a. finden, 
nicht deren Eigentum, sondern das ihrer Auftraggeber sind. 
Gern scheint Dürer diese Arbeiten auch nicht gerade gemacht 
zu haben, denn Cuspinian, der sich durch den gemeinsamen 
Freund Pirckheymer für seine Weltgeschichte Bilder der Kaiser 
erbat, konnte dieselben nicht erhalten und hat das Werk 
1540 in Straßburg ohne diese erscheinen müssen. Freilich 
müssen viele Stöcke schon damals gewandert sein: verwendete
	        
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