Volltext: Des Bürgermeisters Töchterlein

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Muß das arme Häslein Bauer 
Fleißig dafür Haare lassen. 
Ich bin nicht des Herzogs Anwalt, 
Er verdient gewiß sein Unglück. 
Aber warum hausen denn des 
Bundes, Ferdinandi KRnechte 
Gleich den Räubern in dem Lande? 
Hhabs mit angesehn, noch blutet 
Mir das Herz, wann ich dran denke, 
Wie sie Wirtemberg mißhandelt, 
Wirtemberg die feine Perle 
In des deutschen Reiches Krone, 
Dieses Volk so treu und bieder. 
Wer wars, der dort bei Blaubeuren, 
Da die Schweizer ihre Fähnlein 
Von des Bundes Gold gewonnen, 
Heimberufen, bei ihm aushielt? 
Seine Bürger sinds gewesen. 
Knirschend ritt der Fürst von dannen, 
Tief beschämt von ihrer Treue. 
Aber was that denn der Adel, 
Der mit ihm gepraßt am Hofe? 
Säuberlich ließ er ihn sitzen. 
Drum hat jedes Ding zwei Seiten. 
Spricht der Bürgermeister lächelnd 
Sagt, was hatte denn der Bauer 
Bei dem Handel zu verlieren ? 
Höchstens nur sein ärmlich Leben. 
Doch, was sollte denn der Adel 
Wegen des tyrann'schen Herzogs 
Seine Burgen brechen lassen? 
Er verlor darüber freilich 
CLieber seine Mannesehre, 
Die gerettet hat der Bauer, 
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