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Schießanger. — 1779. Am 2. März wurden 700 bayreuthische Soldaten
unter Oberst von Salzburg einquartiert. Eine Eskorde Jäger und Husaren
begleitete und beobachtete sie scharf, überall wurden Wachen ausgestellt.
Am 3. März zogen sie nach Ansbach, von wo sie am 7. März mit den
Ansbachern abmarschierten. Sie waren für Amerika bestimmt, um die
dortigen Rebellen zu demütigen. — Am Johannistag war wiederum ein
Vogelschießen, wie im Vorjahre. Dabei wurde aber ein kleines Feuer—
werk abgehalten. — Am 26. September wurde der Hausknecht Keilholz
im Brandenburger Haus bei Witwe Emmerling von den Pferden des Brau—
verwalters von Zirndorf erschlagen — Am 11. Dezember wurde eine
Räuberbande, worunter auch Fürther, gefangen genommen und nach Ans—
bach transportiert. — 30. Maͤrz 1778. 150 Bäckerburschen nebst
drei Meistern, welche teils hier, teilß in Schweinau von den
preußischen Werbern angeworben worden waren, sind nach Halle
abmarschiert. — 5. Mai. In der Sandgrube auf dem Schildknechtsfelde
am Landgraben wurde Martin Linz, der sogenaunte Sandmert, verschüttet.
Sein Bube wollte ihm das Mittagessen bringen; ‚allein er traf niemand.
Endlich machte er Lärm, weil er einen neuen Schutt bemerkte. Man grub
nach und zog den Linz heraus. Der Eigentümer füllte die Grube aus,
um weiteres Unglück zu verhüten. — Am 183. Juli ist ein „alter Lands—
knecht“ oberhalb des Bettelhüttleins auf der Schopperin ins Wasser ge—
fallen und ertrunken; ebenso ertrank am 16. Juli ein Taglöhner, vulgo
Iltis, beim Einschlagen von Pfählen unterhalb der Poppenreuther Brücke
am ersten Wasserrad. — Wütende Hunde bissen im Ansbachischen, Würz⸗
burgischen, Bambergischen und Nürnbergischen Menschen und Vieh. Viele
Hunde wurden erschlagen. — 1779. Am 22. Januar kam ein Transport
von 59 Mann bayreuthischer Rekruten, am 28. Januar ein solcher mit
90 Mann, am 289. Februar ein solcher mit 100 Mann hier durch. —
Am 5 Februar starb das achtjährige Söhnlein des Metzgers Schildknecht,
welches von einem wütenden Hunde gebissen worden war. Man wendete
verschiedene Mittel an und war guter Hoffnung. 2 Tage vor seinem Tode
geberdete sich das Kind ganz wütend. Die Wand kratzte es mit den
Fingern auf, sgxdaß ihm von starken Männern Hände und Füße gebunden
wurden. — Am 10. Februar ging zum erstenmal der Fallmeistersknecht unter
dem Zulauf von etlichen Hundert Kindern im Orte herum und erschlug
alle Hunde, welche ihn in den Weg kamen. — Am 6. Mai kam
ein fremder Jude Preppach hier an. Er hatte 300 Reichsthaler bei sich,
welche er dem Sohne eines Geistlichen nach Altdorf überbringen sollte.
In Fürth entrichtete er seinen Leibzoll und marschierte auf Ley zu. In
dem dortigen Waͤldchen wurde er gebunden und mit einem Schnitt über die
Waden aufgefunden. Ein Mann, namens Henglein, fand ihn. Derselbe
wurde von einem anderen Juden gebeten, den Gebundenen los zu machen,
was er auch that. Man brachte den Verwundeten auf einem Wagen nach
Fürth. Nach eingehender Untersuchung, man hielt alles für Humbug,
wurde Preppach am 7. Mai nebst zwei anderen Juden, worunter sein
in der Fischergasse wohnender Schwager, nach Kadolzburg trans⸗
portiert. — Beim Vogelschießen am 24. Juni wollte der Schlüssel—