Metadaten: Fürth in Vergangenheit und Gegenwart

426 
Schießanger. — 1779. Am 2. März wurden 700 bayreuthische Soldaten 
unter Oberst von Salzburg einquartiert. Eine Eskorde Jäger und Husaren 
begleitete und beobachtete sie scharf, überall wurden Wachen ausgestellt. 
Am 3. März zogen sie nach Ansbach, von wo sie am 7. März mit den 
Ansbachern abmarschierten. Sie waren für Amerika bestimmt, um die 
dortigen Rebellen zu demütigen. — Am Johannistag war wiederum ein 
Vogelschießen, wie im Vorjahre. Dabei wurde aber ein kleines Feuer— 
werk abgehalten. — Am 26. September wurde der Hausknecht Keilholz 
im Brandenburger Haus bei Witwe Emmerling von den Pferden des Brau— 
verwalters von Zirndorf erschlagen — Am 11. Dezember wurde eine 
Räuberbande, worunter auch Fürther, gefangen genommen und nach Ans— 
bach transportiert. — 30. Maͤrz 1778. 150 Bäckerburschen nebst 
drei Meistern, welche teils hier, teilß in Schweinau von den 
preußischen Werbern angeworben worden waren, sind nach Halle 
abmarschiert. — 5. Mai. In der Sandgrube auf dem Schildknechtsfelde 
am Landgraben wurde Martin Linz, der sogenaunte Sandmert, verschüttet. 
Sein Bube wollte ihm das Mittagessen bringen; ‚allein er traf niemand. 
Endlich machte er Lärm, weil er einen neuen Schutt bemerkte. Man grub 
nach und zog den Linz heraus. Der Eigentümer füllte die Grube aus, 
um weiteres Unglück zu verhüten. — Am 183. Juli ist ein „alter Lands— 
knecht“ oberhalb des Bettelhüttleins auf der Schopperin ins Wasser ge— 
fallen und ertrunken; ebenso ertrank am 16. Juli ein Taglöhner, vulgo 
Iltis, beim Einschlagen von Pfählen unterhalb der Poppenreuther Brücke 
am ersten Wasserrad. — Wütende Hunde bissen im Ansbachischen, Würz⸗ 
burgischen, Bambergischen und Nürnbergischen Menschen und Vieh. Viele 
Hunde wurden erschlagen. — 1779. Am 22. Januar kam ein Transport 
von 59 Mann bayreuthischer Rekruten, am 28. Januar ein solcher mit 
90 Mann, am 289. Februar ein solcher mit 100 Mann hier durch. — 
Am 5 Februar starb das achtjährige Söhnlein des Metzgers Schildknecht, 
welches von einem wütenden Hunde gebissen worden war. Man wendete 
verschiedene Mittel an und war guter Hoffnung. 2 Tage vor seinem Tode 
geberdete sich das Kind ganz wütend. Die Wand kratzte es mit den 
Fingern auf, sgxdaß ihm von starken Männern Hände und Füße gebunden 
wurden. — Am 10. Februar ging zum erstenmal der Fallmeistersknecht unter 
dem Zulauf von etlichen Hundert Kindern im Orte herum und erschlug 
alle Hunde, welche ihn in den Weg kamen. — Am 6. Mai kam 
ein fremder Jude Preppach hier an. Er hatte 300 Reichsthaler bei sich, 
welche er dem Sohne eines Geistlichen nach Altdorf überbringen sollte. 
In Fürth entrichtete er seinen Leibzoll und marschierte auf Ley zu. In 
dem dortigen Waͤldchen wurde er gebunden und mit einem Schnitt über die 
Waden aufgefunden. Ein Mann, namens Henglein, fand ihn. Derselbe 
wurde von einem anderen Juden gebeten, den Gebundenen los zu machen, 
was er auch that. Man brachte den Verwundeten auf einem Wagen nach 
Fürth. Nach eingehender Untersuchung, man hielt alles für Humbug, 
wurde Preppach am 7. Mai nebst zwei anderen Juden, worunter sein 
in der Fischergasse wohnender Schwager, nach Kadolzburg trans⸗ 
portiert. — Beim Vogelschießen am 24. Juni wollte der Schlüssel—
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.