Volltext: Deutschland in seiner tiefen Erniedrigung

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Sein landesväterliches Herz kennt einen bessern 
Gebrauch der aus dem Staate bezogenen Sum— 
men, als ihre Verwendung auf unnöthige Kriegs— 
heere und prunkvollen Hofstaat. Dafür erndet 
er täglich den öffentlichen und stillen Dank vie— 
ler Tausende, die ohne seine Milde ihr Leben 
anfeinden würden. In einer ohnlängst erschie— 
nenen Schrift wird die Frage abgehandelt: Ob 
nicht Kursachsen berechtigt sey, eben so wie 
Baiern und Wirtemberg die Krone aufzuse— 
tzen? Kein Vernünftiger wird diese verneinen, 
wenn er Sachsen mit beeden in Vergleich stellt, 
und zwar so weniger, wenn er Rang, Vorzüge 
und Alterthum dieser drey Fürstenhäuser ge— 
gen einander zu halten die Mühe nimmt. Daß 
aber die Vortheile, welche sich dem Verfasser der 
erwähnten Schrift, aus der angenommenen Kö— 
nigswürde für den Kurfürsten von Sachsen 
und dessen Lande darstellen, so entschieden seyen, 
daran wird mit Recht gezweifelt. Wenigstens 
könnten weit stärkere Gründe den seinigen ent— 
gegen gesetzt werden. Ein Geschäfte, das wir 
den gelehrten Männern, daran Sachsen einen 
Ueberfluß hat, um so mehr überlassen, als ge— 
nauer eine solche Veränderung mit ihrem und des 
Vaterlandes Wohl verbunden ist. Hier geden— 
ken wir nur des Sächsischen Staates, so ferne 
solcher an der jetzigen tiefen Erniedrigung von 
ganz Deutschland Antheil nimmt. Da fehlt es 
nun nicht an Beweisen, daß Sachsen, selbst 
unter
	        
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