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Das Jahr 1796 bezeichnet eine Epoche für die
Herrschaft Preussens in Franken: in der Mitte des
Jahres, wenn auch behutsam vorbereitete, so doch
energisch durchgeführte Annexionen, kurz darauf Ab-
weisung einer Erwerbung, die sich zwar nicht mit den
Reichsgesetzen, aber doch mit der freien Abstimmung
der Bürgerschaft rechtfertigen liess, Auf die Stellung
Hardenbergs blieb die Entscheidung nicht ohne Einfluss.
Die Grundlage für seine Befugnisse bildete immer noch
die Instruktion von 1792. Von früh an legte er sich
Rechte bei, die ihm nicht zukamen, Solange er nicht
die von dem König im diesen Jahren beabsichtigte Er-
werbung polnischer Gebiete zu erschweren schien, durfte
er in seinem Verwaltungsbezirk sehr frei schalten. Man
wollte, wie man ihm verhiess, seiner Einsicht sehr vieles
anheimgeben.! Er war nicht der Mann, der solche Zusagen
in Vergessenheit geraten liess, Er liebte es, das Ministerium
an dieselben durch wörtliche Zitierung zu erinnern. Er
trug kein Bedenken, in zweifelhaften Fällen, wie sie die
Politik nun einmal mit sich bringt, sich Uebergriffe zu
erlauben. That man ihm so, dann grollte er und ver-
wand die Einmischung nicht leicht.?
Haugwitz, der gegen das Ende des Jahres 1792 zum
Kabinettsminister ernannt worden war,% verspürte bei der
lang andauernden Unsicherheit seines Postens* wenig Lust,
sich an einer Untergrabung von Hardenbergs Ansehen zu
versuchen, Eine Drohung, dass der preussische Gesandte
an den Verhandlungen des Kreistags keinen Anteil nehmen
r. Bericht Hard. vom 2, Apr. 1792.
2. Vgl. seine Bemerkungen auf dem ihm 1797 zugesandten
Exemplar des kaiserlichen Handschreibens vom 7. Sept. 17906.
3. Am 13. Dez, 1792. Sein Eintritt in das Kabinettsministerium
erfolgte nach seiner Rückkehr nach Berlin am 21. Jan. 1793 (Klap-
roth 518).
4. Ranke: Hard, I, 223 ff.