Bau⸗ und Grundstückswesen.
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Konstruktion nach vollkommen veraltet, sondern auch so abgebraucht, daß eine Erneuerung
vorgesehen werden mußte. Der Nutzeffekt war nur mehr ein äußerst geringer, er betrug 330.
Ebenso war der hölzerne Wasserbau des Triebwerks in schlechtem baulichen Zustand. Die
ganze Triebwerksanlage sollte deshalb gemäß Stadtratsbeschluß vom 8. Juli 1925 durch eine
moderne Anlage ersetzt werden.
Mit den Bauarbeiten hiezu wurde am 28. September 1925 begonnen. Am 6. April
1926 konnte der Probelauf der neuen Turbinenanlage stattfinden. Die neue TCurbine ist eine
moderne Francisturbine in Heberkammer mit automatischem Regler. Ihre Höchstleistung ist
35 PS. Sie treibt einen Einphasen-Wechselstromgenerator. Die Kraftübertragung an die
einzelnen in dem Gebäude der Katharinenmühle untergebrachten Industriewerkstätten und an
die stäotische Schroterei, welche bisher auf mechanischem Wege erfolgte — wobei ziemliche
Kraftverluste eintraten — geschieht daher jetzt auf elektrischem Wege von diesem Gene—
rator aus.
Der gesamte Wasserbau und die Umfassungswände des Maschinenhauses wurden in
massiver Betonbauweise erstellt. Das neue Bauwerk wurde mit einer Spundwand umschlossen.
Die Bauarbeiten für den Wasserbau gestalteten sich sehr schwierig, da man unter Wasser
auf zahlreiche Reste von alten, aus früheren Jahrhunderten stammenden Bauteilen traf.
Die Baukosten einschließlich der maschinellen und elektrischen Anlage betrugen 100000 RA.
Sommerbadeanstalten. Das Flußbad an der Tränkstraße, welches nur für 360
Badegäste gleichzeitige Auskleidemöglichkeiten bot, wurde in der Zeit vom 27. April bis 4. Juli
derart erweitert, daß nunmehr für gleichzeitig 1000 Badegäste Auskleidegelegenheit vorhanden
ist. Das im Familienstrandbad am großen Dutzendteich erstmalig ausgeführte Kabinen—
Garderobesystem wurde auch hier zur Anwendung gebracht. Die Baukosten für die Erweiterung
waren insgesamt 21000 R.
Das Knabenbad in der Cullnau wurde mit einem neuen Gelfarbenanstrich versehen.
Gleichzeitig kamen größere Instandsetzungsarbeiten der Holzbauten zur Ausführung. Für die
Arbeiten sind an Kosten insgesamt 3500 RA angefallen.
Vorkehrungen gegen Hochwassergefahr. Auf Antrag des Stadtrats hat die
Kreisgemeinde Mittelfranken am 25. Oktober 1925 die Errichtung einer Fernpegelanlage von
Hersbruck und Lauf nach Nürnberg genehmigt, welche es ermöglicht, die Pegelstände der
Pegnitz von Hersbruck und Tauf jederzeit in Nürnberg abzulesen. Die Kenntnis dieser
Wasserstände ist von außerordentlicher Bedeutung für die Durchführung des Hochwasser⸗
warnungsdienstes. Die Anlage wird nach dem elektrischen Fernmeßsystem „Aegir“ ausgeführt.
Die Herstellung der Fernleitung Hersbruck — Lauf — Nürnberg geschieht seitens der Oberpost⸗
direktion. Die Fernpegelanlage konnte im Berichtsjahr nicht vollendet werden, weil die Fern⸗
leitung nicht fertiggestellt werden konnte.
An den Kosten der Fernpegelanlage beteiligen sich mit 50/0 der Staat, 250/0 die Kreis⸗
gemeinde und 250/0 die Stadtgemeinde.
Anstelle der schon vorhandenen elektrischen Fernpegelanlage Findelschulhaus (Mmuseum) —
Rathaus — Bauhof, deren Geberstelle aus einem selbstschreibenden Schwimmer bestand und
häufig Störungen unterworfen war, wurde ebenfalls ein elektrischer Fernpegel nach System
„Aegir“ erbaut. Die Ausführungskosten betrugen 2925 FAA.
Hochwasser. Im Berichtsjahr kamen in der Pegnitz 3 kleinere Hochwässer zum
Ablauf, deren Höchststände am 30. Dezember 1925 vormittags 8 Uhr mit 100 cm, am 21.
Februar 1926 mit 82om und am 13. März 1926 mit 83 m Museumspegel gemessen wurden.
Die Redonitz erreichte ihre Höchststände am 28. Dezember 1925 mit 288 om, am 21.
Februar 1926 mit 203 om und am 8. März 1926 mit 229 om am Pegel der Fernabrücke.
S5traßen- und Wasserpolizei. Hierüber siehe unter Abschnitt IV: Polizeiwesen.
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