Volltext: Hans Sachs und andere Dichter des 16. Jahrhunderts

Gedichte. 
Sie rüsteten darum ein Schiff, 
Das in einem Tag gen Straßburg lief. 
Versahen es mit Zubehör, 
Daß sie erlangten Ruhm und Ehr', 
Bestellten Schiffsleut', die regierten, 
Die junge Mannschaft recht anführten. 
Nachdem nun alles war versehen, 
Zur Abfahrt wurde ausersehen 
Im Brachmond der zwanzigste Tag,“ 
An dem die kühne Fahrt man wag'. 
Kaum tagte früh es um zwei Uhr, 
Als schon das Schiff von dannen fuhr, 
Ins Schiff einen warmen Hirsebrei 
In großem Hafen trug man herbei,“ 
Zu zeigen, sie könnten, wenn's nötig wär', 
Warm bringen den Brei von ferne her, 
Und wären alle Zeit gewärtig, 
Zu dienen ihren Freunden fertig. 
Froh waren alle, daß man's wag', 
Und grüßten da den lieben Tag, 
Mit Trommeln und Trompetenschall, 
Vom See ertönt' der Wiederhall. 
„O heller Tag, o Sonne lieb“, 
Sie sprachen, „deinen Schein uns gieb, 
Zeig' uns dein lichtes rotes Haupt, 
Das zu der Nacht uns war geraubt, 
Geh' auf mit Frenden, uns zum Heil, 
Daß wir vollbringen unser Teil, 
Keim' Wolk' verhülle deinen Schein, 
Wollst diesen Tag uns günstig sein, 
Zeig' durch dein Licht den Weg uns heut' 
Gen Straßburg, das von hier noch weit, 
Dann wirst auch du durch diese G'schicht 
Berühmt noch, wo man davon spricht. 
Wohlan, die lichte Morgenröt' 
Zeigt, daß du uns sei'st treu und stet; 
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J. 
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