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Gedichte. 
75 
II. Johann Fischart. 
1. Das glückhafte Schiff von Zürich. 
Man liest von Xerxes, dem Beherrscher 
Des Aufgangs und der edlen Perser,“ 
Welcher neunhunderttausend Mann 
Führte wider die Griechen an, 
Daß, als er hatt' zu Meer gestritten 
Und sehr großen Verlust erlitten, 
Er darob ward ergrimmt so sehr, 
Daß er geißeln ließ das Meer, 
Warf Ketten drein, um es zu stillen 
Und es zu fesseln nach seinem Willen. 
Aber was half ihm dieser Hohn? 
So viel als nichts, er floh davon. 
Desgleichen hört man von Venedig,* 
Daß sie, das Meer zu machen gnädig, 
Jährlich hinein werfen ein'n Ring, 
Daß sie 's wie eine Braut umfing. 
Doch hat sich's feindlich oft erwiesen, 
Die Stadt that's oftmals übergießen, 
Denn wenn fie dem Gemahl vertrauten, 
Wozu sie dann viel' Dämme bauten? 
Eim audre Weise ist mehr gewiß, 
Zu zähmen die Wasser und die Flüss'. 
Welch's ist dieselbe? Doch nur die, 
Die neulich wir erfahren hie, 
Da kürzlich sie gebrauchen that 
Die junge Mannschaft aus Zür'ch, der Stadt, 
Das 'ist handfest' Arbeitsamkeit, 
Standhafte Unverdrossenheit, 
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