B. Spruch⸗Gedichte.
Die löblich Kunst, der Meistersang,
Von der ich hatte den Anfang
Von Lienhard Nunnenbeck fürwahr;*
Und als ich zählte zwanzig Jahr,
Thät ich mich ernstlich unterstahn
Und fing mit Gott zu dichten an
Mein erstes Bar in Marners Ton:*
Gloria Patri und dem Sohn;*
Zu München half ich die Schule verwalten,
That drauf auch selber Schule halten,
Zwei Jahr drauf zog ich mit Glück
Hen Nürnberg, macht' mein Meisterstück,
Nach dem ward ich vermählt darin
Mit Kunigunde Kreutzerin,
Die mir geboren sieben Kind,
Die all' in Gott verschieden sind.
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Dazu noch sechzig zählt' fürwahr,
Mein erst' Gemahl schied von mir da.
Mein andrer Gemahl ward Barbara
Harscherin, mir vermählet still,
Mit bder leb' ich, solang Gott will.
Als man aber zählte fürwahr
Gerade fünfzehnhundert Jahr
Und siebenundsechzig, ich euch sag',
Im Januar am ersten Tag,
Ich zählt' Gedichte, Sprüch' und Sang,
Die ich gedichtet die Jahre lang,
Die ich geschrieben mit eignen Händen“
In vierunddreißig Buch und Bänden;
Zuerst die Meistergesänge fürwahr:
In Summa schrieb ich dieser Bar
Gerade zweiundvierzighundert
Und fünfundsiebzig ausgesundert.
Nahm drauf die achtzehn Sprüchbücher mein,
Drin sucht ich die Gedicht' allein,
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