fullscreen: Hans Sachs und andere Dichter des 16. Jahrhunderts

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Einleitung. 
der seinen Vetter Hans von Hutten erschlagen hatte. Noch 
bekannter wurde er, als er in den „Ppistolae obscurorum 
rirorum“ für Reuchlin gegen den Dominikaner Hoogstraten 
zu Köln in die Schranken trat. Sind diese „Ppistolae“ 
nicht von ihm allein verfaßt, so ist dagegen der „Triumphus 
Reuchlini“, ein lateinisches Gedicht, sein alleiniges Eigentum. 
Hierin findet sich zuerst sein Wahlspruch „Alea iacts est“, 
den er später mit dem deutschen „Ich hab's gewagt“ ver— 
tauschte. Im Jahre 1515 wurde er in Bologna Doktor 
der Rechte und sah in Rom die Üppigkeit des päpstlichen 
Hofes; seine Feindschaft gegen die unwissenden und schwel— 
gerischen Mönche erreichte damals ihren Höhepunkt. 1517 
krönte ihn Kaiser Maximilian in Augsburg zum Dichter. 
Kurze Zeit war er dann im Dienste des Erzbischofs Albrecht 
von Mainz, bald aber verließ er denselben, um sich ganz 
seinem Lebenswerk, der politischen Umgestaltung Deutschlands 
und seiner Befreiung von Rom, zu widmen. Im Kampf 
gegen Ulrich von Württemberg wurde Franz von Sickingen 
sein Freund; Kaiser Karl V. suchte er in Brüssel vergebens 
für seine Ansichten zu gewinnen. Luthers Auftreten hielt 
er zunächst für albernes Mönchsgezänk, lernte aber den 
Reformator später als wertvollen Bundesgenossen schätzen 
und trat mit ihm in brieflichen Verkehr. Seit dieser Zeit 
bediente er sich der deutschen Sprache und dichtete in der— 
selben die „Klag über den lutherischen Brand zu 
Mainz“, veranlaßt durch die dort erfolgte Verbrennung 
lutherischer Schriften im Jahre 1520, sowie die „Klag 
über die unchristliche Gewalt des Papstes zu 
Rom'“, endlich das satirische „Gesprächbüchlein“ in 
Prosa mit einer poetischen Vorrede, deren Schluß im fol— 
genden mitgeteilt ist. — Huttens schonungsloser Mut machte 
ihm besonders unter den geistlichen Fürsten viele Feinde. 
Von ihnen verfolgt fand er bei Sickingen auf der Ebern— 
burg bei Kreuznach, der „Herberge der Gerechtigkeit“, eine 
Freistätte. Dadurch wurde er in Sickingens Kampf gegen 
Richard von Trier verstrickt; Sickingen fand auf der Burg
	        
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