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unzifer (I 15, II 17 unziffer; auch bei Luther, mhd, ungezibele;
nach J. Grimm von ahd. zbar victimaz cf. Schm. II 1087), die
heffen (Hefe I 27, mhd. heve und hebe, auch hepfen von heben und
heven), kieffen (11 54, 69, keifen, zanken = kiven, die nicderd. und
md. Form für das dadurch schon früh verdrängte mhd. k iben sw.,
die beide, wie die weiteren Ableitungen kibelen, kibbeln, kippeln
und kiffeln, keffeln — Lex. I 1566 —, zurückgehen auf ein ver-
schwundenes stv. kiben, kiven; und wie kieffen sich vermuthlich an
kifen nagen anlehnte — cf. Tobler über d. Intensiva in Germ. XVI
p. 27 —, so kiffeln (I 42) zanken an kifeln nagen; daher auch der
Doppelsinn in kiefferbes, kifferbeis IX 108). [Der Grund für jenen,
auch im Oberd. (Weinh. 8. 160 m., 8. 148 neben 8. 163) vorkom-
menden Wechsel zwischen b und f liegt in der eigentümlichen Be-
handlung der in- und auslaut. Aspiraten auf der german. oder zweiten
Stufe der Lautverschiebung. — Nicht nur wich ein Theil der, sonst
folgerichtig von indog. © durch bh zu germ. b fortschreitenden,
Aspiraten in die Sackgasse der Spirans v (f) aus, weiterer Änderung
dadurch sich entziehend; sondern die kaum aus indogerm. x ent-
wickelte — für das German, vorauszusetzende — Aspirata sank
wiederum durch bh zu b zurück oder gieng in dem sich verstärken-
den Hauch- und Dauerlaute (durch pf) f (v) auf.
So ist jenes bh ein Übergangslaut, der bald vor dem Ziele (b),
bald hinter dem Ziele (ph) der Lautwanderung erscheint; ihn kennt
vor allen das Altsächsische (neben v, b) und f in den gleichen
Stämmen), während das Ags. (neben v und b) und Altn. das f, das
Nieder - und Mitteld, das v, das Goth. und Oberdeutsche (Vor- Ahd.)
das b bevorzugen. — Bsp. :
xepuhn — g. haubith, as. höbhid, höbid, ags. heafod, md. hounvet.
yodagpeıv — g. graban, as. grabhan, ags. grafan, md. graven,
capere — g. hafjan, as. heffjan, hebbjan (Prät. höbh), an. hefja,
mhd, heven, heben.
Umko — g. ufar, as. ofer, obhar, ober, ags. ofer (over), ahd. ubar, upar.
Asireıy — g. leiban, as. belibhan, ags, belifan, md. beliven, ahd, pilipan.
(Cf. R. v. Raumer a. a. O. p. 73; auch g. giban, Prät, gaf, as.
gebhan etc.)
2) ch =— g, und zwar wol in Folge gleicher (sibilierter) Aus-
sprache in sittich (I 46, sittlich II 98, sitlich II 95), mannich, manch
(I 51, II 18, I 27, 28 ete, — manig I 22),. zugleich durch Ver-