Volltext: "Als Nürnberg freie Reichsstadt war"

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in der Faust vor einem Neuling steht, und macht 
linksum, wenn die Kanonen anfangen zu brummen. 
Ich könnte Euch eine Geschichte von Austerlitz erzählen, 
— setzte Claude hinzu, einen festen Blick auf den 
Vendber werfend, der bei diesen Worten seinen Schnurr— 
bart verlegen durch die Hand laufen ließ; Ihr ver— 
steht mich wohl und wißt, daß ich Euch nicht fürchte, 
so wenig als ich Euch liebe, und es soll mir nicht 
darauf ankommen, für den abwesenden Kameraden 
einen Gang zu machen. „Der Kamerad dankt Dir!“ 
sprach Laurent vortretend, der die letzte Rede unbe— 
merkt mit angehört hatte, „aber er ist jetzt da, und 
er wird die Sache für sich selbst ausmachen. Laßt's 
jetzt genug sein des Gewitzels über mein sogenanntes 
Glück bei Mädchen. Kann ich dafür, daß Artigkeit 
in dieser alten Stadt, wie überall, besser aufgenommen 
wird als brüskes Wesen, das als Huldigung ver— 
langt, was nur gewonnene Freundschaft bieten mag? 
und ein Schuft ist, wer unserer braven Nachbarin zu 
nahe tritt, die mich fesselt als das Ebenbild meiner 
Louison, die ich zurückließ in der schönen Provence 
und heimzuführen gedenke, wenn ich einst die Wellen der 
Rhone wieder sehe und mir zuvor das Kreuz der Ehren⸗ 
legion aus dem kalten Deutschland heimgebracht habe. 
Nimmt mich nur wunder, daß der Kaiser Dir 
nicht schon das Kommandeur-Kreuz gesandt hat, zum 
Lohn Deiner Heldenthaten, — höhnte Moulins. Am 
Ende thust Du doch am Besten, so lange zu warten, 
bis es als Belohnung kommt für einen neu kompo— 
nirten Marsch; hast's ja ohnedem schon weit gebracht 
und bist ein wahrer Virtuos auf Deinem Instrumente, 
das so viele Abwechslung darbietet.
	        
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